Männer und Frauen im Badezimmer
Gut, die Klodeckel-Geschichte müssen wir jetzt nicht rausziehen, aber gehen wir mal in die Dusche: Frauen wundern sich, dass wir immer das ganze Badezimmer unter Wasser setzen, wenn wir duschen? Ja, wo gehobelt wird, da fallen halt Späne! Mir ist es eher unerklärlich, wie man unter der Brause KEINE Überschwemmung verursachen kann: Duschen ist ein anderes Wort für „seinen Körper putzen“ und somit eine schweißtreibende Angelegenheit, die was mit Schrubben, Wienern, Wargeln und Abspritzen zu tun hat. Wenn’s ums Saubermachen geht, dann darf man eben nicht zimperlich sein! Und Frauen? Ist es tatsächlich so, wie in den unzähligen Fernsehwerbungen suggeriert wird? Balsamiert ihr euren Körper für die Ewigkeit ein oder wollt ihr ihn nur wieder sauber kriegen? Feinste Öle, sanftestes Reinigungsmaterial, schonende Spülungen, verzücktes Polieren der Hautoberfläche – ihr tut ja gerade so, als wärt ihr ein Auto!
Die Geschichte mit den Haaren ist einfacher zu erklären. Wer sich mit einem elektrischen Mähdrescher über grenzenlose, stahlharte Bartstoppelfelder kämpfen muss und dabei nur 10 Prozent seiner riesigen, abgeernteten Fracht wieder verliert, der hinterlässt natürlich Spuren im Waschbecken, ganz klar. ABER: Hat jemals eine Frau einen verstopften Wasserhahn gereinigt, indem sie das angesammelte Material im Abwasserrohr entfernt hat? Das, was man in erbärmlichem Zustand dort findet, wächst normalerweise nicht in dieser Länge auf einer Männerhaut mittleren Alters! (Höchstens auf dem Rücken, aber wer wäscht schon seinen Rücken im Waschbecken?)
Aber vielleicht ist es auch ganz einfach: Männer hinterlassen gerne Spuren! Wir markieren unser Territorium und sind auch stolz darauf, was wir so an Müll, Ausdünstungen und Geräuschen produzieren können. Männer unter sich nicken meist anerkennend bei einem eruptiven Ausstoß von Magenluft im oberen Dezibelbereich oder einem raffiniert aromatisch komponierten Darmwind, der seine Duftkraft im Raum über mehrere Stunden aufrecht erhalten kann – Qualitätsarbeit eben. Können Frauen das verstehen?