Ein Wochenende in Günzburg mit Zirkus Henry
Was kann schöner sein für eine jung gebliebene Oma, als mit ihrer dreijährigen Enkelin einen Zirkus zu besuchen?
Da sich der Besuch meiner Enkelin für das Wochenende angekündigt hatte (diesmal ohne Mama!), suchte ich fieberhaft nach Möglichkeiten, diesen kleinen Wirbelwind zu beschäftigen. Da kam es mir gerade recht, dass zufällig der Zirkus Henry in Günzburg gastierte und ich zufällig auch noch zwei Eintrittskarten für die Loge gewann.
Die dreijährige Charly-Ann, bestens über unser Vorhaben am Wochenende informiert, rief mich – über ihre Mama natürlich - jeden Tag vorher aufgeregt an. Sie konnte es gar nicht erwarten in den Zirkus zu gehen.
Als ich sie am Freitag abholte, mußten wir beim Zirkuszelt vorbei fahren. Ihre Neugierde war erst mal befriedigt.
Am Samstag nahmen wir uns ausgiebig Zeit, die Tierschau zu besuchen und am beliebten Ponyreiten teilzunehmen. Wir waren überrascht über die Freundlichkeit des Zirkuspersonals, den guten Zustand der Tiere und durften die mitgebrachte Tüte mit altem Brot sofort den Pferden verfüttern. Die Tierschau war nicht riesig und spektakulär, aber wir hatten trotzdem tollen Spaß mit den Tieren, dem Stroh, den Farben und der Atmosphäre.
Beim Ponyreiten wurde Charly-Ann mit zwei anderen Kindern auf das große Pferd verfrachtet, ein rechtes Abenteuer für ein so kleines Mädchen. Da war ihr das kleine Pony, auf dem sie später noch einmal durch das Zelt hoppelte, doch schon viel lieber. Ich hatte größte Mühe meine Enkelin zu überzeugen, dass wir auch mal wieder nach Hause mussten, zum Opa….
Am Sonntag ging es dann in die große Show. Wir ließen uns vom Duft des frischen Popcorns mit heißer Butter verführen, räkelten uns zufrieden in unseren Logenplätzen und stopften uns mit der Nascherei voll. Um Jahrzehnte zurück versetzt, fühlte ich wie ein Kind und klatschte wilder als alle anderen Zuschauer. Die kindliche Aufregung und Freude war ansteckend, wir vergaßen die Zeit.
Die Show startete mit einem fulminanten Auftritt der Kamele und versetzte manche Kinder in erschrockenes Staunen. Auch Charly-Ann wich abwehrend zurück, schaute dann aber fasziniert den Kunststücken dieser großartigen Tiere zu. Die Clowns führten uns in ein Land des Lächelns, dressierte Pferde tanzten anmutig, und die Kunststücke der Hunde entzückten Klein und Groß.
Meine Enkelin fragte, wer die Frau dort oben unter dem Zirkusdach ist, die am Seil Kunststücke vorführte. Ich erklärte ihr, dass es eine Akrobatin ist. Die Kleine schaute mich verständnislos an. Mir fiel nichts Besseres ein, als sie eine „Prinzessin“ zu nennen. Ein Staunen glitt über das Gesicht der Dreijährigen und noch heute erzählt sie von der „schönen Prinzessin“ im Zirkus.
Als die Show nach zwei Stunden vorbei war, wollte die Kleine nicht nach Hause. Es war lustig und unterhaltsam gewesen und wir beide hatten uns schöne gemeinsame Erinnerungen geschaffen.
Es war auch ein wenig anstrengend, denn auf der Heimfahrt genehmigte sich mein Liebling eine Auszeit…auch mir war ein Kunststück gelungen: Den Wildfang wenigstens für eine kleine Weile zu zähmen.
Bürgerreporter:in:Karola Wood aus Günzburg |
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