Der etwas andere Unterricht
Hunde müssen die Gelegenheit bekommen vielseitig lernen zu dürfen!
Hunde lernen wie andere Tierarten und Menschen auch von Geburt an, ihr ganzes Leben lang. Deshalb ist es wichtig und notwendig, den Welpen vor allem während der wichtigen Prägungsphase zwischen dem 3 und 5 Lebensmonat die Möglichkeit zu geben, verschiedene Menschen und Tierarten, sowie Artgenossen kennen zu lernen. Ebenso wichtig ist es die Welpen auf verschiedene Umweltreize zu prägen. Denn was der junge Hund während dieser Zeit kennen lernt, gehört für ihn zum normalen Alltag und führt im späteren Sozialverhalten dazu, dass er sich stressfrei mit Situationen oder den jeweiligen Lebewesen auseinandersetzen kann. Züchter und anschließend die Hundehalter haben dafür Sorge zu tragen, dass ihre Hunde die Möglichkeit zum Lernen bekommen und beugen somit auch den Ursachen von Konzentrations- und Verhaltensproblemen beim Hund vor.
Sehr häufig kommt es vor, dass der Welpe zunächst sehr behütet und verwöhnt wird. Hundehalter neigen oft dazu ihre Welpen ständig bei innerartlichen Interaktionen zu unterbrechen und sich einzumischen. D. h. wenn z. B. ein Welpe mit einem anderen Welpen lautstark tobt, rempelt, kämpft werden diese sehr schnell getrennt. Sofern Welpen allerdings gleichermaßen miteinander umgehen und das Rollenspiel immer wieder wechselt besteht keinerlei Anlass zur Trennung, da diesen ansonsten jede Möglichkeit zur Konfliktlösung genommen wird. Oft sind diese Hunde im späteren Leben nicht in der Lage, sich mit Konflikten, durch im Spiel erlernte aggressive aber gewaltfreie Kommunikation, auseinander zu setzen, was zu Stressreaktionen (z. B. Raufereien) führen kann und die Möglichkeit zur Konzentration des Hundes auf den Hundeführer reduziert.
Damit ist allerdings nicht gemeint, dass man die Welpen während einer Welpenspielstunde, die bei uns natürlich zu jeder Jahreszeit stattfindet, alles alleine „regeln“ lässt!
In letzter Zeit hört man vermehrt von einem neuen Trend, bei dem die Hundewelpen nur noch auf den Menschen geprägt werden. Alles Andere wird dem Hund als „unangenehm“ vermittelt, um so einen zuverlässig und immer sofort gehorchenden Vierbeiner zu erhalten, der auf keinerlei Umweltreize reagiert und nur noch artig hinter seinem Herrchen/Frauchen hermarschiert. Dass dieser Trend auf keinen Fall als artgerecht eingestuft werden kann und dem natürlichen Verhalten des sozialen Rudeltieres Hund widerspricht, sollte uns unser gesunder Menschenverstand eigentlich sagen und wer meint sich mit so einem gebrochenen Hundewesen schmücken zu müssen, der sollte sich lieber überlegen ob er sich nicht einen dog-Roboter von Sony zulegen möchte!?
Ein guter Hundeführer ist nicht der, der seinen Hund dazu bringt das zu tun was er will,
ein guter Hundeführer ist der, der seinen Hund dazu bringt dies zu wollen!
Mit einem gut sozialisierten Hund haben Sie die besten Aussichten, durch liebevolle und konsequente Erziehung sowie durch eine artgerechte Beschäftigung, einen immer und überall gern gesehenen Vierbeiner zu bekommen und wenn ihr Hund trotzdem Verhaltensweisen an den Tag legt, die Ihnen nicht gefallen, dann suchen Sie die Schuld nicht bei Ihrem Hund, nehmen Sie sich lieber selbst ins „Gebet“ und erwarten Sie nicht, dass sich Verhaltensweisen, die sich über längere Zeit verfestigt haben auf „Knopfdruck“ wieder verschwinden.
Hundeschule Mittelschwaben
Viele Wege führen nach Rom – auch und gerade in der Hundeerziehung.
Aber einige Wege sind Umwege.
Umwege erhöhen zwar die Ortskenntnis, sind oft aber sehr steinig!
Bürgerreporter:in:Beate Ohnesorge aus Krumbach |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.