Fledermaus flieht ins Kloster - NDR Sender bekommt Besuch von Berliner Fledermaus

v. li. Zwergfledermäuse aus Springe und Gronau
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Um die kalte und nahrungsfreie Winterszeit zu überleben halten unsere 24 heimischen Fledermausarten Winterschlaf an frostfreien Verstecken. Das können unsere Wohngebäude, dicke Bäume, Keller, Tiefgaragen, Höhlen oder auch verlassene Bergwerksstollen sein.
Nun kann es aber vorkommen, dass es draußen immer kälter wird und das Fledermausversteck nun doch zu kalt wird, zum Überwintern. In solch einem Fall wird die Fledermaus durch diesen Kältereiz geweckt, muss sich wieder auf 37 Grad Körpertemperatur aufwärmen, um dann zu einem wärmeren Ort zu fliegen.

So war es auch diese Woche im verschneiten Gronau/Leine geschehen. Im ehemaligen Dominikanerkloster, der heutigen St. Joseph Kirche, hat die Schwester Maria-Agnes vom Orden der Töchter des heiligen Kreuzes im Vorraum ihrer Klosterwohnung ein dunkles Blatt auf dem Fußboden liegen sehen. Als sie es aufhebt bemerkt sie das kleine Tier. Die warmherzige Schwester informierte den NABU Hildesheim und der Fledermausbetreuer Karsten Passior nahm sich der Zwergfledermaus an.

Schwester Maria-Agnes hatte schon mehrfach Erlebnisse mit Fledermäusen. Zu der Zeit, als sie noch im Rheinland lebte, wohnte auch eine Fledermauskolonie im Speicher über ihrer Wohnung. Hier im Kloster bekam die Schwester an einem lauen Augustabend unerwartet Besuch von einer Fledermausinvasion in ihrer Wohnung. Doch nachdem sie den ungebetenen Gästen sagte, dass dieses hier ihre Wohnung sei und dann die Fenster weit öffnete, flogen die heimlichen Jäger der Nacht schnell wieder davon. Kurz darauf bekam sie aber wieder erwarteten Besuch von ihrer Nichte. Deren Hund schlug immer wieder an einer Bodenvase an. Alle beruhigenden Worte stimmten den aufmerksamen Hund nicht leise bis endlich das Geheimnis der Bodenvase gelöst wurde: Eine kleine dunkle Fledermaus darin. Da war die Freude groß über den tierischen Fledermausretter.

Der Norddeutsche Rundfunk betreibt in Hemmingen bei Hannover einen Radio- und TV-Sender. In dessen Meßraum fand ein Techniker diese Woche eine fliegende Fransenfledermaus. Das besondere ist aber der Umstand, dass der Meßraum klimatisiert ist und somit die Fledermaus nicht eindringen konnte. Doch just zu der Zeit gab es eine Lieferung neuer technischer Geräte aus Berlin. Der Techniker übergab die Fransenfledermaus an Karsten Passior zur weiteren Versorgung. Sie war sehr geschwächt, was von den ungewöhnlichen Reiseumständen in der Technikfracht herführen könnte. Leider ist die Fledermaus wenige Tage später verstorben.

Der dritte und vorerst letzte Fledermausfund in diesem Dezember war in Springe am Deister. In einer Gardinenfalte ihres Ankleidezimmer fand die aufmerksame Dame eine Zwergfledermaus. Der kleine Fledermauskerl, gesund und munter, war wohl auch vor der winterlichen Kälte in die warme Wohnung geflüchtet.

Alle Zwergfledermäuse hat Passior an dem milden frostfreien Wochenende an den Fundorten wieder freilassen können.

Fernsehtipp:
Neuer Fledermausfilm im TV: Mit den Ohren sehen - Christian und Benjamin retten Fledermäuse
Am Sonntag, den 2. Januar 2011 um 13:15 Uhr
Wo: Kinderkanal KIKA, Fortsetzung folgt - die Doku: Mit den Ohren sehen - Christian und Benjamin Passior retten Fledermäuse

v. li. Zwergfledermäuse aus Springe und Gronau
Fransenfledermaus aus Berlin?
Bürgerreporter:in:

Karsten Passior aus Nordstemmen

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