´Was tut die EU eigentlich für mich ?` fragen Jung und Alt
Diese Frage stellt sich wohl jeder EU – Bürger mehrfach in seinem Leben.
Viel zu häufig jedoch wird diese Frage nicht objektiv beantwortet – wenn überhaupt.
Und das hat viele Gründe.
Zum einen haben die Organisationen und politischen Ebenen in der EU es noch immer nicht geschafft, ihre Leistungen für die Bürger*innen transparent und relativ einfach zu publizieren und ihnen nahe zu bringen.
Zum anderen gilt leider immer und überall dort, wo es sich einfach ein- und umsetzen lässt,
das EU - bashing, also das Beschimpfen der und das Herumhacken auf der EU.
Ist etwas gut – ist es das Ergebnis der Politik vor Ort. Ist etwas nicht gut oder sogar miserabel – das ist dann „alles die EU, die da in Brüssel“, obwohl die EU keine Schuld trifft. Häufig wird auf Landes- und Kommunalebene eine EU – Verordnung immer wieder vollkommen am Text der Verordnung vorbei ´präzisiert`, somit verschärft und dann von den betroffenen Bürgern umgehend als Fehler und Schuld der EU – Bürokratie gebrandmarkt.
Auf diese Weise entstehen deshalb auch immer wieder Missverständnisse und Fehlinterpretationen der EU – Leistungen bei denjenigen, die der EU nicht wohl gesonnen sind. Andere wiederum nutzen diese quasi als ideale Möglichkeit für sich, die EU insgesamt zu brandmarken und zum Teufel zu wünschen.
Und diesen ´Scharlatanen` und Hetzern ihr böses Machwerk etwas zu versalzen, besonders die jugendlichen Wähler*innen aber gleichzeitig sensibel zu machen für das Verständnis der EU und deren Wichtigkeit, einige Anmerkungen. Einerseits zum Tagesgeschehen auf der Populistenbühne und deren tatsächlichem Erscheinungsbild, andererseits dem Wirken dieser Institution EU, für die es sich einzusetzen, zu kämpfen nicht nur lohnt, nein gerade jetzt zu kämpfen gilt.
JETZT und sofort - durch Beteiligung an der Wahl 2019. Und ZUKÜNFTIG durch weitere rege Teilnahme am politischen Geschehen.
Wer kurz nach dem 2. Weltkrieg geboren wurde, hat nur noch die Nachwehen dieses politischen Wahnsinns der Nationalsozialisten und ihres fatalen Rassenwahns miterlebt.
Vollkommen zerstörte Städte, Lebensmittelknappheit, am Boden liegende Infrastruktur, politisch und wirtschaftlich von Besatzungsmächten abhängige Öffentlichkeit. Aber auch ein langsames Erwachen und Erstarken des öffentlichen Lebens, der Wirtschaft und des Wohlstands der Bürger*innen. Hat miterlebt, wie sich bis vor kurzem noch bis aufs Messer bekämpfende Nationen in Erbfeindschaft langsam aus dem Zustand des feindlichen Gegeneinander in ein ganz zart aufkeimendes freundliches Miteinander entwickelt hat, wie sich Staaten erst wirtschaftlich, dann politisch zusammengeschlossen und eine starke Union gebildet haben. Diese in sehr vielen
Belangen wichtige Union steht nun vor einer Zerreißprobe.
Sie wird von innen durch populistisch und national oder sogar nationalistisch agierende Antidemokraten oder besser demagogisch agierende Wölfen im Schafspelz akut bedroht.
Verleugnung der Klimakatastrophe, Verunglimpfung der diese Katastrophe anprangernden Jugend, die ihre Zukunft retten will, Zerstörung aller demokratischer Regulierungseinrichtungen wie Presse, Gerichtsbarkeit und öffentliche mediale Strukturen, Verhöhnung der moralischen Werte, die sie selber bei anderen politischen Institutionen beklagen und zerstören wollen - wie gerade wieder in Wien geschehen. Wo ein Vizekanzler fast Verrat am Staat begeht, in Deutschland, wo eine rechtspopulistische Partei in Spendensümpfen versinkt. Wo im Osten Europas ein angehender Diktator in einem ehemaligen Ostblockland mit Unterstützung derjenigen, die sich fleißig am Geldsegen der EU bereichern, eine ganze Medienlandschaft vereinnahmt und gleichschaltet ! In Italien, wo ein machtbesessener Demagoge mit rechtsradikalen Einpeitscherparolen ganze Massen
in Rage versetzt, ohne irgendwelche Skrupel wegen der möglichen Folgen für eine ganze Nation oder sogar einen ganzen Kontinent zu kennen.
All das bescheren uns Politiker und Parteien der rechten, der nationalen, der populistisch agierenden Szene und der wieder aufblühenden faschistischen Ränder der Gesellschaft.
Die Bedrohung von außen mit den ganzen Globus tangierenden politischen Wirrnissen, mit ökologischen Zerstörungen der für den Menschen und das Fortbestehen der Erde unwiederbringlich verloren gehenden Ökosystemen. Von Angriffen durch ehemals Verbündete oder wirtschaftlich und politisch konkurrierende Supermächte wie USA, Russland, China. Sie müssen von einem starken Europa gemeistert werden, von einer gefestigten EU.
Kleine Nationalstaaten sind dieser Bedrohung nicht gewachsen, sie werden zerrieben werden zwischen den Interessensmahlsteinen der immer stärker werdenden und radikalen ´xxxfirst´- Politik von Autokraten, Narzissten und Diktatoren. Sie werden zu unbedeutendem europäischen Wüstenstaub zermahlen werden.
Was tut eigentlich die EU für mich ? Sollte da die Frage nicht anders formuliert werden ?
Was tue ich, damit diese EU nicht zerstört wird ?
Schauen wir einfach, was die EU in die Waagschale zu legen hat !
Frieden seit Ende des 2. Weltkriegs, weil der Nationalismus zurückgedrängt und Gemeinsamkeit
propagiert wurde;
win-win Situation für (fast) alle Teilnehmer in der EU – jeder profitiert von jedem, sowohl wirt- schaftlich als auch kulturell und in struktureller Entwicklung;
positive Änderungen im Verbraucherschutz für alle durch gemeinschaftliche Garantiegrundlagen, Angleichung von Gebühren (z.B. Telefonieren), Erleichterung von Regressansprüchen der Verbraucher in der EU;
freie Wahl des Arbeitsplatzes, Angleichung der Standards für sauberes Trinkwasser und saubere Luft.
Dieser Auswahl begegnet man auf Schritt und Tritt im Zusammenhang mit europäischer Politik.
Schaut man sich in der Medienlandschaft und im Internet etwas intensiver um, kann man sehr viel detaillierter in die Welt der EU und ihre Leistungen eintauchen.
Ein Portal soll hier beispielhaft dazu Auskunft geben, in dem diese Frage auf Länder und Landesteile herunter gebrochen werden kann :
https://www.what-europe-does-for-me.eu/de/home
Fragen wir danach, was die EU für „Studierende im Grundstudium“ tut, erffahren wir sehr viel über Möglichkeiten und Rechte zum Studium in der EU – jeder Bürger hat das Recht, in jedem Land zu studieren und es gibt ein Austauschprogramm mit finanzieller Förderung – Erasmus.
Die Anerkennung von von Diplomen in allen Ländern ist in Vorbereitung. Wäre ohne EU nur schwerlich umzusetzen.
Stellen wir eine Frage zu „Gründer von start -up-Unternehmen“ erfahren wir viel über unterstützende Portale wie Startup - Europe, Vernetzungsmöglichkeiten mit Investoren und Mentoren. Das Portal ist ebenso behilflich bei Finanzierungsmöglichkeiten auf EU – Ebene und vieles mehr.
Suchen wir Informationen zu „Patienten im ländlichen Raum“ erhalten wir Informationen über Finanzierungshilfen in schlecht versorgten ländlichen Gebieten unter anderem in verbesserter verkehrstechnischer Anbindung für Krankenhäuser und Fachärzte, ebenso wie Unterstützung in der Errichtung hilfreicher Telemedizin.
Und zum Thema „Auszubildende“ erfahren wir, dass europaweit mehr als 1.000 Veranstaltungen zur Information über berufliche Laufbahnen stattfinden. Sie erstellt länderübergreifende Untersuchungen zu Ausbildungssystemen zwecks Verbesserung der Assimilation von unterschiedlichen Ausbildungsqualifikationen und verknüpft Einrichtungen zur Aus- und Weiterbildung und Unternehmen bestimmter Branchen und Behörden miteinander.
In NRW stellt die EU zum Beispiel etwa 1,2 Milliarden Euro für regionale Entwicklung bereit zur Förderung technologischer Entwicklungen ( Verringerung CO2 – Emissionen). Für Beschäftigung und Bildung stehen bis 2020 bis zu 627 Millionen Euro bereit.
(Quelle für Inhalt und zitierte Textpassagen siehe oben www.what-europe-does...)
Es gäbe noch so unendlich viel mehr zu berichten über die Tätigkeiten der EU, die Liste wäre ellenlang. Allein dieser relativ kleine Einblick zeugt von einer ungeheuren Dynamik und Power in dieser Union, in der alle Staaten und Bürger*innen von dieser Kraft profitieren können – wenn sie denn die dazu notwendige Solidarität einbringen würden.
Bleiben wir jedoch noch einmal beim Thema – Europawahl 2019.
Die ältere Generation wird wohl aufgrund der vielen miterlebten Rückschläge und Probleme der EU seit ihrer Entstehung dieser ein wenig kritischer oder sogar ablehnend gegenüber aufgestellt sein – leider.
Die jüngere Generation allerdings hat eigentlich sehr viel mehr zu verlieren, wenn sie sich dieser Bedrohung nicht entgegen stellt und aktiv an deren Eliminierung mitarbeitet. Und Europa weiter aufbaut, erneuert und weiter enwickelt.
Ein kurzes Video mit dem Tenor´Geburt eines Kindes in der EU`, überzeugt mit dem folgenden einprägsamen Aussagen zur EU :
„Jedes Kind, das geboren wird, ist ein weiterer Grund, die Welt zu gestalten, die Zukunft besser zu machen. Unsere Herausforderungen sind global, aber als vereintes Europa können wir voran gehen und den Klimawandel bremsen, die Grenzen sicher machen, Terrorismus bekämpfen. Gemeinsam können wir Frieden, Gleichheit, Rechte und Demokratie fördern. Jeder von uns kann etwas bewirken, aber gemeinsam können wir wirklich Großes erreichen.
Deshalb gehen wir wählen“ AM "26.MAI 2019 - aber mit Verstand und den Blick auf Europas Zukunft !
Bürgerreporter:in:Lothar Dierkes aus Goch |
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