Was für ein Leben! Hans Georg van Herste und Fred Brandes bei CenterTV in Bremen
Um ihren Zuschauern zwei sehr interessante Lebenswege vorstellen zu können, hatte die stellvertretende Chefredakteurin und Moderatorin Isabelle Bhuiyan von CenterTV Bremen Hans Georg van Herste und Fred Brandes in ihre Sendung „Stadtgespräch“ eingeladen.
Fred Brandes, ein Scheidungskind, wuchs bei Vater und Stiefmutter auf. Während sein Vater das Geld verdienen musste, kümmerte sich die Stiefmutter mehr schlecht als recht um die Kinder. Nach der Zimmermannslehre heuerte Fred auf griechischen Schiffen an, um dem Familienchaos zu entfliehen. Nach der Meisterprüfung wanderte er nach Kanada aus. Dort fasste er schnell Fuß und holte seine Frau nach. Noch in Toronto wurde das erste Kind geboren. Später siedelte er in die USA über und machte sich selbstständig. Nach fünfunddreißig Jahren in Amerika mit vielen Höhen und Tiefen kehrte er nach Bremen zurück und schrieb ein Buch über sein bewegtes Leben.
Hans Georg van Herste, schon als Kleinkind häuslicher Gewalt ausgesetzt, verhob sich an einem Kartoffelsack. Da ihm ein Masseur wieder auf die Beine half, beschloss er schon im Alter von zwölf Jahren, ebenfalls diesen Beruf zu ergreifen. Im Alter von etwa fünfzehn Jahren stellte er fest, dass auch andere Kinder in seiner Umgebung unter ähnlichen Symptomen litten, wie er selbst. Durch die erlebte Gewalt war er zum Bettnässer geworden, biss sich die Fingernägel ab, bis es blutete, und war hypernervös. Er sprach offen über seine Erlebnisse, stieß aber eher auf Ablehnung, als auf Verständnis. Man warf ihm sogar vor, er würde den Dorffrieden stören.
Nach seiner Ausbildung zum Masseur besuchte er unzählige Lehrgänge, wurde Schmerztherapeut der Deutschen Gesellschaft für Naturheilverfahren und energetische Schmerztherapie, reiste nach Südkorea und Südafrika, um weitere Therapiemöglichkeiten zu erlernen. Ab 1994 flog er innerhalb von zehn Jahren viele Male nach Indien, um sich im Ur-Ayur-Veda ausbilden zu lassen, also der ältesten Heilkunde weltweit.
Nebenher zog er ein Hilfsprojekt in Indien hoch, begleitete und unterstützte Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch und häuslicher Gewalt, sowie Homo-, Trans- und Intersexuelle. Um auch Opfern in ländlicher Umgebung Hilfe zukommen zu lassen, erdachte er die „Insel-Methode“, schrieb insgesamt neun Bücher, half anderen Autoren bei der Herausgabe ihrer Werke und hielt viele Vorträge.
Stressfrei und in heiterer Atmosphäre führte Isabelle Bhuiyan gekonnt durch das Interview und entlockte beiden Herren interessante Hintergrundinformationen. Im Endeffekt wird eine Jury in Berlin entscheiden, ob diese fesselnden Lebenswege verfilmt werden.
Das Stadtgespräch vom 7. Februar 2012 kann in der Mediathek im Internet angeschaut werden: http://www.bremen-center.tv/
Info: www.van-herste.de
www.transborderles.de
Bürgerreporter:in:Elisabeth Keller aus Gnarrenburg |
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