Stimmungsvolle Weihnachten und fröhliche Silvesterparty mit TransBorderLes e.V. in Bremervörde
Wie seit vielen Jahren üblich, hatte der gemeinnützige Verein „TransBorderLes e.V.“, dessen Mitfrauen und Mitmänner sich für Frauenrechte und für die Gleichstellung von Homo-, Trans- und Intersexuellen, sowie für Opfer sexuellen Missbrauchs stark machen, zum gemütlichen Weihnachtstreffen und zur fetzigen Silvesterparty geladen.
Obwohl einige wenige Zusagen aufgrund der frostigen Witterung zurückgenommen werden mussten, fand sich ein lustiges Völkchen zum Klönschnack und zum Feiern ein.
Hans Georg van Herste, der sich seit fast dreißig Jahren um Betroffene kümmert, führte wieder einmal gekonnt durchs Programm. Nach einem bodenständigen Weihnachtsmenü, bestehend aus Kartoffelsalat und Würstchen, verteilte er mit viel Humor seine Quizfragen. Natürlich bekam jeder einen kleinen Preis.
Nach einer weiteren heiteren Gesprächrunde, schickte er alle aus dem Raum. Heimlich holte er mithilfe seiner Frau und seiner bekanntesten Autorin, Margaretha Main, ein riesigen Berg Geschenke herein. Als alle wieder auf ihren Plätzen saßen, begann er damit, jedem zwei Geschenke anzubieten. Jeder durfte sich eines aussuchen. Nachdem alle eines hatten, machte er erneut die Runde und versuchte, das erste Geschenk gegen ein anderes zu tauschen. So unterhielt er über eine Stunde lang alle Anwesenden mit humorigen Sprüchen und sorgte für manches spannende Hin und Her. Das Auspacken war mit weiterer Spannung verbunden und zum Schluss freuten sich alle über die passenden Geschenke. Das Täuschungsmanöver war voll und ganz gelungen und immer wieder brandete lautes Gelächter auf.
Zum Abschluss des Abends wurden, wie in jedem Jahr, Weihnachtslieder gesungen. Anke Winter von TransBorderLes e.V. stellte die Texte zur Verfügung und Hans Georg van Herste begleitete den Chor auf seinem Keyboard. Vor dem letzten Lied stellte er den Kirchenorgelsound ein und während „Stille Nacht, heilige Nacht“ erklang, schimmerte manche Träne auf den Gesichtern der Anwesenden. Viele hätten sich wohl eine solch schöne Weihnacht im Kreise ihrer Familie gewünscht. Nun war die TBL-Familie eingesprungen und hatte manches Leid lindern können.
Am Silvesterabend gab es schon nach dem Schnitzel-Platten-Festschmaus die erste Tanzrunde. Van Herste brachte mit seiner 70ger-Jahre-Disco-Musik alle schnell auf die Beine. Kaum waren die letzten Töne verklungen, verteilte Wolfgang Heins einen Führerscheintest, der zur Folge hatte, dass hier und da etliche Rauchwölkchen die Denkerstirnen umwölkten. Natürlich bestanden zum Schluss alle ihre Prüfung und durften somit ihre Führerscheine behalten.
Nach einer Erdbeer- und Schokoladeneis-Pause wurde mit viel Musik auf Mitternacht zugetanzt. Die Mitfrauen und Mitmänner hatten natürlich längst die Sektgläser gefüllt und so konnten sich alle um Punkt Mitternacht zuprosten und Glückwünsche fürs Neue Jahr zurufen.
Peter Hübner hatte wieder einmal ein grandioses Feuerwerk aufgebaut und ließ es kurz nach Mitternacht kräftig krachen. Während das lustige Völkchen den Hof vor den Vereinsräumen vollständig in Besitz genommen hatte, ließ Herr Hübner bunte Sterne am Himmel explodieren und Goldregen auf die Zuschauer nieder regnen. Manches „Ah“ und „Oh“ drückte die große Begeisterung aus, wenn wieder einmal ein rotes oder blaues Gewitter über den Nachthimmel zog. Nach weiteren Tanzrunden und letzten Gesprächen, verließen gegen halb vier die letzten Gäste glücklich die Feier.
Brigitte Winkel, die erste Vorsitzende von TransBorderLes e.V.:
„Es freut uns immer wieder, wie schön doch Betroffene feiern können. Herr van Herste sorgt für frohe Stimmung und so können alle Sorgen zumindest für ein paar Stunden in den Hintergrund treten. Völlig stressfrei Weihnachten begehen und eine Woche später ins Neue Jahr hinüber gleiten ist für alle ein guter Start. Auch wenn so eine Party natürlich keine Allheillösung ist, macht es trotzdem Spaß, wenn ich sehe, wie gehemmte Menschen Stück für Stück freier werden und sich anschließend richtig amüsieren können. Leider ist die Angst vor der Öffentlichkeit immer noch stark ausgeprägt. Kaum jemand will mit aufs Gruppenfoto. Man könnte ja erkannt und anschließend ausgegrenzt werden. Schade, dass es in unserer ach so modernen Gesellschaft immer noch so etwas gibt.“
Martina aus Bremerhaven:
„Ich komme gern nach Bremervörde. Hier werde ich nicht beglotzt, kann wild tanzen, ohne verspottet zu werden, und bin unter Gleichgesinnten, die mich verstehen, die selbst Vieles erlebt haben, die nicht lachen, wenn ich mal schräg singe. Obendrein gefällt mir die Gastfreundschaft. Ich bin zum ersten Mal dabei und werde bestimmt wiederkommen. Ich verstehe nicht, dass nicht noch mehr Leute da waren. Da wird einem schon mal das Angebot gemacht, nicht allein sitzen zu müssen, und viele hocken lieber zu Haus und grämen sich. Das wird mir nun nicht mehr passieren. Nicht jammern! Aufstehen und mitmachen!“
Nicht nur in Bremervörde geht es spaßig zu, auch Narrenberge ist in dieser Hinsicht nicht zu verachten. Wer wissen will, was dort so nicht nur zu Weihnachten passiert, dem seien die Bücher von Margaretha Main empfohlen. Da bleibt kein Auge trocken und kein Lied ungesungen.
Margaretha Main
Die Angst geht um in Narrenberge
ISBN: 9783837025897
76 Seiten
4,90 Euro
Festtagsschmaus in Narrenberge
ISBN: 978-3837062670
104 Seiten
6,90 Euro
Informationen, Bücher, Filme finden Sie unter www.transborderles.de oder www.van-herste.de
Bürgerreporter:in:Elisabeth Keller aus Gnarrenburg |
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