Ungarische Donau-Schiffsmühle im Internationalen Mühlenmuseum Gifhorn
1989 wurde nach einjähriger Bauzeit die Donau-Schiffsmühle „Julischka“ an der Ise in Betrieb genommen. Sie besteht aus zwei hölzernen Schiffen, zwischen denen sich ein Schaufelrad dreht. Im größeren Hauptschiff sind das Mahlwerk und die Müllerstube untergebracht. Das kleinere Schiff trägt die Welle des Schaufelrades, das sich im Flusswasser dreht. Erbaut wurde die Mühle von Werftarbeitern der Schiffswerft im ungarischen Mohács, Museumsfachleuten des Freilichtmuseums in Szentendre bei Budapest, Zimmerleuten aus Niedersachsen und einer belgischen Mühlenbaufirma.
Bei diesem Mühlentyp war der Betreiber Müller und Kapitän zugleich. Er konnte sich die beste Strömung im Fluss aussuchen. Dies hatte aber eine Behinderung des Schiffsverkehrs zur Folge, weshalb im 19. Jahrhundert Vorschriften erlassen wurden. Nachdem 1861 der Bau von Schiffsmühlen für den Rhein verboten worden war, verschwand 1926 die letzte Mühle dieses Typs. Derartige Flussmühlen sind aus dem heutigen Landschaftsbild vollkommen verschwunden, denn ihre Lebensdauer betrug nur rund 50 Jahre. Erfunden wurden sie bereits um 536 bei der Belagerung Roms durch die Ostgoten. Ihre Blütezeit lag im 16. und 17. Jahrhundert.
Bürgerreporter:in:Dieter Goldmann aus Seelze |
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