3. Germeringer Trachtenmarkt
Am Samstag, den 5. Mai und am Sonntag den 6. Mai war es wieder soweit:
Zum dritten mal konnten sich Trachtenbegeisterte, Traditionsbewusste und Interessierte am Germeringer Trachtenmarkt auf dem Therese-Giehse-Platz und in der Stadthalle ein Bild von der Vielfalt an Trachten und auch deren Herstellung machen. Zahlreiche Aussteller und auch Hersteller zeigten ihr Sortiment und Können. Dabei hatten aktuelle Trends wie die Landhausmode aber keine Chance. Am Trachtenmarkt geht es nicht um kommerzielle Anlehnung an althergebrachtes sondern um echte Tradition, die zugehörige Kleidung und um ein Leben in und mit diesem Sinne. Der Germeringer Bürgermeister, Dr. Peter Braun, ließ es sich am ersten der beiden Veranstaltungstage nicht nehmen und besuchte den Trachtenmarkt; natürlich nicht ohne einige Worte an die Anwesenden zu richten.
Alles was für eine zünftige Tracht benötigt wird, konnte man in Germering sehen, erleben aber natürlich auch kaufen. Das Spektrum ging weit über Dirndl, Joppen und Hirschlederne hinaus: Schuhe, Hüte Strümpfe und nicht zu vergessen Hirschhornschnitzereien, Scharivari, Gamsbärte und Federkielstickereien wurden gezeigt. Bei letzteren beiden konnte der Besucher auch deren handwerkliche Fertigung bestaunen. Es ist immer wieder interessant wie alte handwerkliche Fertigkeiten durch engagierte Menschen bewahrt werden und so den interessierten Besuchern gezeigt werden können. Schließlich sind solche Tätigkeiten in unserer modernen technisierten Welt nicht mehr alltäglich.
Der Federsticker Karl Kerschbaum aus Aschau, einer der letzten seiner Zunft, hat auch von seinen Ausstellungen in den USA berichtet. Dort gäbe es ein reges Interesse am Brauchtum und dies nicht nur von Auswanderern, die eine traditionelle Verbindung zur „alten Welt“ haben, sondern zu einem Großteil auch von Amerikanern, die zuvor keinerlei Verbindung zu Tracht und Brauchtum aus unseren Breiten hatten. Das zeigt sich z.B. auch an der langen Liste der angeschlossenen Verbände des Huosigauer Heimat- und Trachtenvereins wo sich eine Adresse aus Denver Colorado findet.
Doch nicht nur die Herstellung und die ausgestellten Trachten zogen die Zuschauer an, denn auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Abgerundet wurden die beiden Veranstaltungstage durch den Auftritt mehrer Tanz- und Musikgruppen.
Das auf dem Vorplatz der Stadthalle errichtete Zelt beherbergte den Schank- und Essensbereich auf der einen und die Bühne auf der anderen Seite. Dazwischen machten es sich die Besucher gemütlich. Auf dem Theresa-Giehse-Platz hatte auch z.B. oben genannter Heimat- und Trachtenverein Huosigau seinen Stand, der unter anderem durch sein Engagement für Jugendarbeit positiv auffiel. Weitere handwerkliche Fertigkeiten konnte man auch in Form von Töpfern und Korbmachern erleben.
Nach den zeitweilig kräftigen Schauern am Samstag zog das Wetter am Sonntag noch mit anhaltenden Sonnenperioden viele Germeringer auf den Trachtenmarkt. Hier wurde dann auch mit Unterstützung des oberbayerischen Volksmusikarchivs gemeinsam mit zahlreichen Marktbesuchern gesungen. Wohl kaum einer hätte gedacht, dass sich so viele Bürger trauen, öffentlich zu singen. Ein gelungener Ausklang der Veranstaltung am späten Sonntagnachmittag.
Bürgerreporter:in:Werner Eichhorn aus Germering |
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