Phänomenaler Lennard Kämna gewinnt die Giro Ätna-Etappe aus der Ausreißergruppe
Nach einem dreitägigen Aufenthalt in Ungarn und einem Reisetag begrüßte die Italien-Rundfahrt die Fahrer mit einer Bergankunft in Sizilien, wobei es nach 172 km im Sattel zum Schluss auf den Ätna ging. Nach einigen erfolglosen Versuchen gelang es letztlich einer 14-Mann starken Ausreißergruppe um Lennard Kämna sich vom Feld zu lösen und ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf mehr als 11 Minuten auszubauen. Im finalen Anstieg hinauf zum Ätna distanzierte sich S. Oldani von der Spitzengruppe, verfolgt 15 km später von J. López. Mit ungefähr 6 km zum Ziel attackierte Lennard aus einer 3-Mann Verfolgergruppe heraus und hängte seine Begleiter ab. Rund zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel gelang es ihm auf López an der Spitze aufzuschließen, und das Duo nahm die letzten Kilometer zusammen in Angriff. Am Ende setzte sich Lennard im Zweiersprint durch und holte den Etappensieg. Damit übernimmt er auch die Führung in der Bergwertung und ist nun Gesamtzweiter. Die GC-Fahrer Wilco Kelderman, Jai Hindley und Emanuel Buchmann zeigten auch eine starke Leistung und beendeten die Etappe in der 16-Mann Favoritengruppe.
Ergebnis:
01 L. Kämna 4:32:11
02. J. López +0:00
03 R. Taaramäe +0:34
15 J. Hindley +2:37
17 W. Kelderman +2:37
21 E. Buchmann +2:37
Reaktionen im Ziel
„Das war ein super harter Tag, besonders der Schlussanstieg. Ich habe fast geglaubt, dass ich die Chance auf den Etappensieg verloren habe, als ich hörte, dass López 35 Sekunden Vorsprung hatte. Aber ich konnte noch einmal aufschließen. Dann habe ich versucht, mich etwas für den Sprint zu erholen und das hat geklappt. Diesen Sieg in der Tasche zu haben ist für unser Team besonders wichtig und nimmt den Druck etwas weg. Für uns verlief alles recht gut und wir sind auf dem richtigen Weg. Ich übernehme jetzt auch die Führung in der Bergwertung. Das ist das erste Wertungstrikot, das ich in meiner Karriere trage und ich bin sehr stolz darauf." - Lennard Kämna
„Heute Morgen haben wir besprochen, dass die Etappe in zwei Richtungen verlaufen könnte: entweder kontrollieren die Teams der Klassementfahrer das Rennen gut, oder es wird eine große Ausreißergruppe zugelassen. Sollte sich heute eine große Gruppe absetzen können, wollten wir mit Lennard, der in guter Form ist, vertreten sein. Er hat eine unglaubliche Leistung erbracht und sich seine Kräfte gut eingeteilt. Am Anfang hat er seine Energie gespart und dann Vollgas gegeben. Wir sind sehr froh, eine Etappe gewonnen zu haben, und die Moral in der Mannschaft ist sehr gut. Unsere Favoriten für die Gesamtwertung konnten auch in einer Gruppe von etwa 20 Fahrern das Ziel erreichen und blieben damit mit den anderen Favoriten zusammen. Es war also auch aus dieser Perspektive eine gute Leistung." - Enrico Gasparotto, Sportlicher Leiter