Die Wallanlage auf dem Gehrdener Burgberg gibt ihr Geheimnis noch nicht preis
... so könnte man zusammenfassen was die Archäologen am Sonntag, 28.07.2013, auf dem Grabungsgelände den interessierten Besuchern sagen konnten.
Seit 2 Wochen gräbt ein Team der Universität Berlin am südlichen Wall um die Frage zu klären aus welcher Zeit diese Anlage stammt.
Bereits vor 80 Jahren wurden Grabungen am Wall durchgeführt, damals fand man im Umfeld "Streufunde" die in die Zeit um Christi Geburt datiert wurden. Dieses führte zu der bis heute verbreiteten These das es sich um eine germanische Wallanlage der Cherusker handelt. Aus heutiger Sicht wird dies in Frage gestellt da es keine gesicherten Erkenntnisse gibt ob diese Funde wirklich direkt mit der Wallanlage zusammengehören.
Man darf nicht unterschätzen das zur damaligen Zeit der nationalsozialistische Germanenkult gerne Forschungsergebnisse in diese Richtung lenkte.
Bei der aktuellen Grabung wurden zumindest keine Funde im Wallbereich gemacht die eine genaue Datierung ermöglichen.
Kein Zweifel besteht daran das der Gehrdener Burgberg genutzt wurde seitdem dieses Gebiet besiedelt ist, hat man hier doch einen weiten Blick auf das Umland und die Handelswege.
Die aktuelle Grabungsstelle wurde den Besuchern ausführlich von der Regionsarchäologin Ute Bartelt und dem Grabungsleiter Daniel Peters erklärt, geduldig wurde auf alle Fragestellungen eingegangen und jeder konnte einen guten Einblick in die Feldarbeit einer Grabung bekommen.
Auch wenn bis zum Ende dieser Woche keine neuen Funde gemacht werden sollten die das genaue Alter der Wallanlage verraten so war es doch eine gelungene Vorstellung der archäologischen Arbeit für die Öffentlichkeit und die beteiligten Studenten haben zumindest den praktischen Teil Ihres zukünftigen Berufsfeldes per Hand erarbeitet.
Bürgerreporter:in:Dieter Goldmann aus Seelze |
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