Bürger spendet der Freiwilligen Feuerwehr einen Defibrillator
Die Vorweihnachtszeit ist die Zeit der Spenden und wir werden überflutet mit Spendengesuchen und ähnlichem. Wohltuend ist es da von einem Spender zu hören, der sich seine eigene Gedanken zum Spenden macht und ganz von sich aus eine Idee entwickelt und durchführt.
Bernd Jacoby hat zur Europameisterschaft Freunde und Bekannte zum Fußball schauen zu sich eingeladen und alle mit Essen und Trinken bewirtet. Die Bitte an seine Gäste eine Spende für sein Projekt.
Wie kam es zu diesem Gedanken?
Bernd Jacoby hatte einen guten Freund der mit 48 Jahren viel zu früh verstirbt, da er Herzflimmern bekommt und der lebensrettende Defibrillator wenige Minuten zu spät mit dem Notarztwagen kommt. Dieses Erlebnis und sein Sohn bei der Freiwilligen Feuerwehr Lenthe, brachten Ihn auf die Idee, das es sinnvoll ist auf dem Feuerwehrfahrzeug einen „Defi“ mitzuführen.
Man kann sich jetzt Fragen, ob es nicht viel zu viel medizinische Sachkenntnis erfordert einen Defibrillator einzusetzen? Das gilt nicht für einen sogenannten „AED“ einen „Automatisierten externen Defibrillator“. Der AED ist ein Akkubetriebenes medizinisches Gerät etwa in der Größe eines Aktenkoffers, das durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie z.B. Kammerflimmern beenden kann und somit eine normale Herztätigkeit wieder ermöglicht.
Defibrillatoren wurden bislang nur auf Intensivstationen, in Notfallaufnahmen sowie in Fahrzeugen des Rettungsdienstes bereitgehalten. Seit Erfindung der „Automatisierten externen Defibrillatoren“ zunehmend auch in vielen öffentlich zugänglichen Gebäuden wie Bahnhöfen oder Flughäfen. Durch die Sprachanweisung sowie die automatische Analyse ist eine Anwendung durch medizinische Laien möglich.
Der Ortsbrandmeister Helmut Pohl und die beiden Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Lenthe Stefan Pelz und Guido Kremer haben schon verschiedene Möglichkeiten überlegt wie der „Defi“ bei der Feuerwehr eingesetzt werden kann. Zunächst wird er auf dem Einsatzfahrzeug mitgeführt und im Rahmen der „Ersten Hilfe“ am Unfallort eingesetzt. Denkbar, aber zunächst nur in Planung ist aber auch eine Nutzung für den medizinischen Notfall in Lenthe.
Helmut Pohl bedankt sich im Namen der gesamten Ortsfeuerwehr bei Bernd Jacoby und lobt seine Spende als eine „Veredelung der Einsatzmöglichkeiten der Feuerwehr“. Tatsache ist, dass die Feuerwehr oft als erste Einsatzkräfte bei kollabierten Personen ob beim Verkehrsunfall oder im Brandfall eingesetzt sind und mit dem AED die Qualität der Ersten Hilfe um einiges verbessert werden kann. Im Falle eines Herzflimmerns zählt jede Minute und mit diesem Gerät können Menschenleben gerettet werden. Pohl hofft weiter, dass die günstige Kostenentwicklung dieser Geräte dafür sorgt, dass sie an vielen weiteren Orten verfügbar sein werden.
Schließlich reicht der von Bernd Jacoby gesammelte Betrag sogar um zwei Projekte zu unterstützen. Der Verbleibende Betrag von €300,- geht an „Löwenzahn - Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche eV“, einen Verein, der ausschließlich über Spenden finanziert wird und sich zur Aufgabe gemacht hat, trauernden Kindern und Jugendlichen, die einen oder beide Elternteile ein Geschwister oder einen anderen wichtigen Menschen verloren haben in geschützter Umgebung unter professionell geschulter Anleitung zur Seite zu stehen.
Der Verein mit seiner pädagogischen Leiterin Kornelia Reinke Westerholz schenkt den Kindern und Jugendlichen das Gefühl nicht allein, ausgegrenzt oder gar verrückt zu sein.
„Kinder trauern anders als Erwachsene. Ihr Trauerprozess ist bunt und vielfältig und von Erwachsenen nur schwer zu verstehen.“ so die gelernte Erzieherin.
Alles in allem eine tolle Aktion die Ihre Nachahmer sucht. Auf der einen Seite werden Menschenleben gerettet und auf der anderen Menschen in Not geholfen und das alles ohne Geld um die halbe Welt zu schicken und den Verwaltungsapparat großer Organisationen zu füttern.
Bürgerreporter:in:Axel Bieber aus Gehrden |
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