Torfkahnfahrt im Teufelsmoor und Besuch in Worpswede
Am gestrigen Samstag startete eine 12 Personen starke Gruppe aus dem Garbsener Ortsteil Horst, vom Anleger des Rudervereins Osterholz Scharmbeck, zu einer 3-stündigen Torfkahnfahrt auf dem kleinen Flüßchen Hamme, nahe Ritterhude. In einem original nachgebauten Torfkahn, einem Eichenholzboot mit braunem Segel, steuerte uns der Adolphsdorfer Torfschiffer Guido in Richtung "Neu Helgoland", der neuen Liegestätte aller 23 Torfkähne, die in der Saison Ausflügler befördern. Auf der Hinfahrt war der Wind beinahe eingeschlafen, so dass die Hilfe eines Motors in Anspruch genommen werden musste. Auf dem Rückweg konnte dann aber doch das Segel aufgezogen werden, und alle waren fasziniert vom lautlosen Gleiten des Kahns über die Flußoberfläche.
Im Boot sitzend, hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die einzigartige Fluß- und Moorlandschaft. Guido gab uns fachkundige Informationen zur geschichtlichen Entstehung des Moores, der Besiedelung des noch moorigen und nassen Landes, des Torfabbaus und der Vermarktung bis nach Bremen und zu vielem mehr. Das Teufelsmoor hat übrigens nichts mit dem Teufel zu tun, es leitet sich vom Niederdeutschen "duven" ab, das soviel wie taub oder unfruchtbar bedeutet.
Nach dieser erlebnisreichen Torfkahnfahrt und einem schmackhaften Mittagessen in Tietjenshütte ging es weiter nach Worpswede.
Ende des 19.Jahrhunderts gab es deutsche Kunstschaffende, die genauso wie wir heute, von der Schönheit dieser Landschaft begeistert waren. Sie gründeten die Künstlerkolonie Worpswede. In den vergangenen Jahren hat sich durch den zunehmenden Tourismus vieles verändet. Es gibt noch Galerien, alte Häuser, Museen und Ausstellungen die auf die damalige Zeit hinweisen, doch vielfach hatte ich den Eindruck, dass "Kitsch" auf Kunst trifft.
Bürgerreporter:in:Uwe Roßberg aus Garbsen |
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