Knuffi und Moni zwei Igelschicksale vom NABU dokumentiert
Ich heiße Moni, weil ich an einem Montag bei Frau Strube vom NABU Garbsen abgegeben wurde. Da wog ich 78 g und war eindeutig hilfsbedürftig, denn ich hatte Lähmungserscheinungen. Meine ersten Finder haben mich leider aus Unwissenheit falsch ernährt und deshalb wurde ich sehr krank. Doch das ist nun vorbei. Bei Strubes bekam ich einen Platz in einem kuschlig warmen Karton mit einer Ersatzmama, einer „Wärmflasche“ und einer ständig neu angemixten Spezialmilch aus einer Kanüle mit Medizin. So habe ich mich langsam erholt und wiege nun nach einer Woche intensiver Pflege bereits 127 g. Ich kann nun schon alleine Katzenfutter fressen und mache meiner Ersatzmama nicht mehr ganz so viel Arbeit. Sie sagt, wenn das so weiter geht, bin ich bald eine große und stattliche Igeldame.
Es ist nicht der erste Igel, den ich als NABU Mitglied auf diese Weise großziehe und sicherlich erinnern sich manche my-heimat Leser an die Geschichten von Knuffi und Leonie, die ich im letzten Jahr erfolgreich aufgezogen, in den kontrollierten Winterschlaf und schließlich im Frühjahr ausgewildert habe.
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Doch leider ist die Geschichte von Knuffi, dem Igelmännchen, dass mich immer regelmäßig während meiner Gartenarbeit in meinem Garten besuchte, nicht gut ausgegangen. Auf einem Mai-Sonntag kam das Männchen Mittags wieder in meinen Garten und lief zielstrebig auf mich zu. Erschrocken stellte ich fest, dass das Tier eine böse und tiefe Schnittverletzung über der linken Gesichtshälfte hatte. Wie mag das passiert sein? Gedanken schossen durch meinen Kopf und auch wenn Knuffi es mir nicht sagen konnte, der Verdacht auf den Verursacher nämlich einen Tellermäher oder ein anderes Mähgerät waren aufgrund der Schnittwunde offensichtlich!
Sofort nahm ich meinen ehemaligen Igelzögling auf, reinigte vorsichtig die Wunde, flößte dem Tier Wasser ein und brachte Knuffi auf dem schnellsten Weg zur Igelinitiative nach Laatzen. Professionell wurde Knuffi dort sofort behandelt und schließlich in den folgenden Tagen von Herrn Professor Fehr von der Tierärztlichen Hochschule persönlich untersucht und sogar operiert. Die Diagnose war ein Oberkieferfrakturbruch sowie der Verlust des linken Auges. Trotz dieser argen Verletzungen hatten sowohl der Professor, die Igelinitiative als auch ich die begründete Hoffnung, dass Knuffi überleben und wieder ausgewildert werden könnte. Doch alles Engagement half nichts, die Wunde im Kiefer schloss sich nicht und neue Infektionen traten allein durch den notwendigen Vorgang des Fressens auf. Schließlich musste Knuffi eingeschläfert werden. Ein extrem trauriges Ende einer zunächst so erfolgreichen Igelaufzucht. Und alles höchstwahrscheinlich wegen unvorsichtiger Mäharbeiten bis weit unter Büsche und Bäume!
Jetzt wo Moni vor mir sitzt und sich so positiv entwickelt, kommen die Erinnerungen an dieses traurige Ende des Igels Knuffi wieder hoch und ich frage mich, wird Moni es schaffen oder erleidet sie eventuell das gleiche Schicksal? Warum können die Menschen nicht umsichtiger und vorausschauender mit ihrer Umwelt umgehen?
Bürgerreporter:in:Dagmar Strube aus Garbsen |
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