Amphibienschutz an der Meyenfelder Straße

Marleen hat alle Hände voll zu tun
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Es ist eine erstaunliche Leistung, die Marleen (9) und Ole Kälberloh (12) zeigen. Es sind Ferien und trotzdem stehen die beiden an den Wochenende gerne mit ihrer Mutter früh auf, um gegen 6.00 Uhr den Amphibienschutzzaun an der Meyenfelder Straße zu betreuen.

Vor zwei Jahren hat die Familie mich das erste Mal begleitet und war sofort begeistert. Inzwischen kontrollieren Sie an den Wochenenden mit ihrer Mutter alleine die Eimer und bergen die Kröten, Frösche und Molche.
Besonders haben es den Kindern die seltenen Knoblauchkröten angetan. Bei jedem Fund ist die Freude daher sehr groß. Aber nicht nur diese Amphibien, sondern alle gefundenen Tiere werden genau von den den jungen Naturschützern betrachtet und bestimmt. Bei der Artenvielfalt an diesem Amphibienschutzzaun ist das gar nicht so einfach. Die beiden können es inzwischen sehr gut und zuverlässig. Bei einem gemeinsamen Gang am letzten Wochenende konnte ich mich davon überzeugen. Absolut sicher bestimmten Marleen und Ole Erdkröten, Knoblauchkröten und auch die Kammmolche. Dabei achteten sie stets genau darauf, ob es sich um weibliche oder männliche Tiere handelte. So stellten die beiden Geschwister schnell fest: "In diesem Jahr gibt es offensichtlich mehr weibliche Kammmolche als männliche." Eine spannende Aussage, die wir am Ende der Betreuungszeit genau beobachten werden. Diese genaue Bestimmung der Arten macht den Kindern sehr viel Spaß.

Im Anschluß an das Bergen beobachten die Beiden voller Begeisterung, wie die Frösche, Kröten und Molche sich nach der gelungenen Rettung mit kräftigen Schwimmbewegungen in die Freiheit verabschieden.

Aus meiner Sicht, als Jugendbetreuerin des NABU Stadtverbandes Garbsen sind das Augenblicke, die die Beiden sicherlich nie mehr vergessen werden! Denn wer hat schon einmal derartige Augenblicke wie diese Familie so hautnah erlebt? Wer hat sich bereits in den Eimern paarende Erdkröten gesehen oder wie schlagartig Gras- und Wasserfrösche eine für ihre Art typische Farbprägung bekommen, wenn sie nach dem Landleben in ihrem Laichgewässer entlassen werden?

Sicherlich sind es u. a. diese Eindrücke, die alle Naturschützer immer wieder über Wochen bewegen, die vielen Eimer hinter den grünen Zäunen zu kontrollieren und somit zu erreichen, dass die Amphibien vor dem sicheren Tod durch Überfahren gerettet werden. Denn jeder Betreuer wird mir zustimmen, die noch sehr langsamen wechselwarmen Tiere haben in der heutigen Zeit kaum eine Chance sicher über die Verkehrsadern zu gelangen.

Die Ergebnisse der letzten Wochen zeigen, an über 3 km Zaunlängen an den unterschiedlichsten Straßenzügen in Garbsen haben viele fleißige Hände sow wie Kälberlohs als ehrenamtliche Helfer über 1.500 Amphibien gerettet und diese Zahlen steigen noch! Auf das Endergebnis sind wir alle bestimmt genauso gespannt, wie Marleen und Ole als unsere jüngsten Aktivisten.

Bürgerreporter:in:

Dagmar Strube aus Garbsen

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