"Westtrasse ist noch längst nicht vom Tisch"!
Bürgerinitiativen Garbsen gegen SuedLink warnen vor verfrühter Euphorie
GARBSEN. Nachdem der Übertragungs Netz Betreiber (ÜNB) TenneT die ersten Vorschläge zu den Erdkabelkorridoren für den SuedLink veröffentlicht hat, ist es äußerst irritierend, dass gerade von politischer Seite die aktuellen Trassenplanungen falsch interpretiert werden. Durch diese Fehlinformationen wird letztendlich die langjährige Arbeit der Bürgerinitiativen konterkariert.
Zur Klarstellung:
⇒ TenneT hat lediglich einen Trassenvorschlag vorgelegt und keine Vorzugstrasse benannt!
Wer heute von Vorzugstrasse spricht, sorgt für Verwirrung und hat sich nicht mit den Netzplanungsgrundlagen befasst, wonach der ÜNB verpflichtet ist, neben einer Vorschlagstrasse auch eine Alternativtrasse einzureichen. Beide Trassen werden dann gleichrangig geprüft und bewertet!
⇒ Allein die Bundesnetzagentur (BNA) entscheidet nach Prüfung und Offenlegung über den tatsächlichen Verlauf der Trasse!
Zum jetzigen Zeitpunkt handelt es sich also lediglich um eine Ersteinschätzung der ÜNB. Die Antragsunterlagen sind nach § 6 NABEG ausgearbeitet und folglich hat z.B. noch keine strategische Umweltprüfung stattgefunden. Viele Raumwiderstände werden zurzeit noch gar nicht berücksichtigt und es ist nach wie vor möglich, im Zuge der Antragskonferenzen Trassenalternativen zusätzlich zu denen der ÜNB einzureichen.
Sollten die politischen Statements der letzten Tage in manchen Regionen dazu führen, dass man sich nun weder ausreichend auf die Antragskonferenzen vorbereitet oder aus angeblicher Nichtbetroffenheit gar nicht mehr daran teilnimmt, ist ein böses Erwachen für viele Bürgerinnen und Bürger garantiert.
Abgesehen davon, dass wir uns vehement gegen das St.Florians-Prinzip stellen, gibt es für niemanden einen Grund zu jubeln.
Die Energiewende ist unser übergeordnetes Ziel und dem sollte auch die künftige Netzplanung entsprechen. Im aktuellen Entwurf zum Netzentwicklungsplan 2030 (NEP 2030) sind weder Sektorenkopplung noch Speichertechniken ausreichend berücksichtigt.
Da sich zusätzlich ÜNB und BNA über die Sinnhaftigkeit des Szenariorahmens, der schließlich die Grundlage des NetzEntwicklungsPlan (NEP) darstellt, nicht einig sind, ist eine seriöse Netzplanung in unseren Augen nicht möglich und
….daher lehnen wir diesen konzeptlosen SuedLink weiterhin ab.
Das weitere Vorgehen von ÜNB TenneT und BNA werden wir allerdings - wie gehabt - gemeinsam mit dem Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen SüdLink (BBgS), dem BUND, dem NABU, dem Rat der Stadt Garbsen sowie der Verwaltung der Stadt Garbsen kritisch begleiten und unser weiteres Vorgehen bei den Antragskonferenzen abstimmen.
Bürgerreporter:in:Hans-Rüdiger Steinmetz aus Garbsen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.