Sankt Agatha in Leveste
Wenn die Radfahrer von Garbsen aus dem Deister zustreben, brettern sie auch durch den kleinen Ort Leveste. Dass dort eine schöne alte Kirche steht, nehmen sie nur aus dem Augenwinkel wahr. Ein trüber Novembertag gab nun Gelegenheit, diese von außen in Augenschein zu nehmen.
Agatha von Catania (225–250), der die Kirche geweiht ist, musste ein schreckliches Martyrium erleiden, weil sie einen Heiratsantrag des heidnischen Statthalters von Sizilien abgelehnt hatte. Sie wird häufig nach der Zeitmode gekleidet dargestellt, in den Marterszenen halb nackt, ihrer Brüste beraubt, diese abgeschnitten in der Hand oder auf einer Schüssel tragend. Manche Darstellungen zeigen auch zwei Folterknechte mit langen Zangen ... Agatha liegt im Dom von Catania begraben; sie ist Schutzpatronin der Hirtinnen und Sennerinnen, der Glockengießer, der Weber, der Goldschmiede und der Feuerwehren. Auch gilt sie als Helferin bei Brusterkrankungen und Viehseuchen.
An der nördlichen Außenwand der Sankt-Agathen-Kirche ist ein altes, vermutlich von einem früheren Bau stammendes, fast zerfallenes Relief eingemauert, das rechts einen gewundenen Lebensbaum zeigt, der sich oben in eine Schlange verwandelt und so das Eindringen des Bösen ins Paradies symbolisiert; links oben befindet sich das Lamm Gottes. Wen die in der Mitte stehende Frauengestalt darstellen soll, ist unbekannt.
Das Kircheninnere soll wunderschöne Fresken aus dem 15. Jahrhundert enthalten, die – von Blattranken eingeschlossen – unter anderem vier heilige Frauen (Ursula, Katharina, Christina und Juliana; leider nicht Agatha) zeigen. Da die Kirche ständig abgeschlossen ist, muss sich, wer die Fresken bewundern möchte, sonntags um 10.30 zum Gottesdienst einfinden (es predigt Pastorin Kalmbach).
Bürgerreporter:in:Rüdeger Baumann aus Garbsen |
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