Jugendstil in Hannover: Goseriedebad und Wilhelm-Raabe-Schule
Spaziert man, vom Steintor kommend, in Richtung Klagesmarkt, so sieht man auf der rechten Seite die etwas gruselige Ruine der ehemaligen Nikolauskapelle, dieser gegenüber aber auf der anderen Straßenseite zwei schöne, von einer grünen Wand getrennten Gebäude: das ehemalige Goseriedebad. Es wurde in den Jahren 1902 bis 1905 von Carl Wolff auf dem Grundstück des einstigen St.-Nikolai-Stifts erbaut, Vorbild war das Volksbad München.
Erhalten sind zwei Schwimmhallen mit Jugendstil-Anklängen. Das ehemalige Frauenbad dient heute der Kestnergesellschaft als Ausstellungsgebäude. Im Innern ist der Jugendstil am Stuck, an Banklehnen, Eisengittern, Holzbrüstungen, Wasserspeiern, Lampen und Uhren, sichtbar.
Schöne Jugendstil-Anklänge und dekorative Bauplastik des Historismus zeigt auch der Seiteneingang der Wilhelm-Raabe-Schule (ursprünglich Kgl. Hofschule), heute Mädchenoberschule, in der Langensalzastraße.
Interessant – das Bad wurde also noch relativ lange genutzt. Vermutlich war es aber wohl technisch veraltet.