myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Graffiti – Destruktion – Rekonstruktion

  • Relativ unverschmiert (links außen etwas gereinigt).
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann

Im Anschluss an Walter J. Arnolds Beitrag Narrenhände sollen hier Graffiti (Jugendzentrum Feuerwache, Hannover) gezeigt werden, bei denen die Destruktion sich nicht gegen glatte Haus- oder Kirchenwände richtet, um „Bürger“ zu ärgern, sondern gegen die konstruktiv-künstlerischen Bemühungen der eigenen (Jugend-)Gruppe. Offenbar handelt es sich um eine diffuse Aggression gegen alles, was anderen (hier: Jugendlichen) wert und teuer ist. Sind Jugendzentren vielleicht (doch) ein Nährboden der Destruktivität (Kriminologe Pfeiffer)?

  • Relativ unverschmiert (links außen etwas gereinigt).
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 1 / 9
  • Nur oben am Rand etwas verschmiert (leicht zu reinigen).
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 2 / 9
  • Unklarer Status (verschmiert oder nicht?)
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 3 / 9
  • Rechts außen verschmiert, noch erträglich.
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 4 / 9
  • Weitgehend gereinigt (in der noch ein blauer Krakel).
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 5 / 9
  • ... mit Reinigungsversuch (unvollständig, aber machbar).
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 7 / 9

Weitere Beiträge zu den Themen

Hannover entdeckenGraffitiKunstJugendzentrum Feuerwache HannoverJugendzentrumDestruktion

8 Kommentare

Ich meine, diese Art von Gewalt hat es schon gegeben solange ich zurückdenken kann, sie hat m.E. auch nichts mit der zeitgenössischen Kunstrichtung Graffiti (ich bin ein großer Freund davon) nichts zu tun. Diese Form der Gewalt ist ein schleichender Prozess, man kann sie bereits auf Spielplätzen und in Kindergärten beobachten, wenn die mühsam geschaffenen Sandgebilde der einen Gruppe von einer anderen demonstrativ zertreten werden. Ich kann mich an die kunstvoll dekorierten Strandburgen an der See erinnern, die am anderen Morgen mutwillig zertrampelt waren. Heute wird mit Vorliebe der Lack teurer, neuer Autos zerkratzt. In den Schulen werden nicht nur die körperlich schwachen, sondern auch die guten und leistungsbereiten Schüler von ihren Kameraden beschimpft, gemobbt oder geschlagen. Die Reihe ließe sich beliebig, sogar bis in das Erwachsenenalter, fortsetzen.

Ich glaube nicht, dass Jugendzentren Brutstätten von Gewalt und Kriminalität sind – dann müsste dies für Schulen und vergleichbare Gemeinschaftseinrichtungen gleichsam zutreffen. Ich glaube vielmehr, dass in unserer sog. Neidgesellschaft verlernt wurde, mit Gegensätzlichkeiten umzugehen, sie zu akzeptieren und für sich selbst positive Handlungsweisen daraus abzuleiten. Statt am Ausgleich der Gegensätze zu arbeiten, um auf das Graffiti-Beispiel zurückzukommen, daran zu arbeiten, sich anzustrengen Gleichwertiges zu schaffen, ziehen sie eine Trennlinie, fühlen sich ausgeschlossen und flüchten in die Destruktivität. Was sie nicht erkennen: Sie wurden ja nicht ausgesperrt – sie sind nicht eingetreten, weil das mit der Übernahme von Pflichten und Verantwortung verbunden ist . Und die Entladung dieser Spannungen findet Ihren Ausdruck, indem der Macht des Könnens, des Habens, des Erfolgs die Macht des jederzeit zerstören könnens entgegengesetzt wird. Es ist die einfachste aber zugleich die primitivste Form der Auseinandersetzung.

Die Ursachen dieser Entwicklung, so meine ich, sind vielfältig: Ein Bildungssystem, das heute Hauptschüler in die Perspektivlosigkeit und damit an den Rand der Gesellschaft entlässt, Betriebe, die das unterstützen, indem sie für einfache Arbeiten immer höhere Abschlüsse verlangen. Eltern, die Ihre Kinder mehr sich selbst bzw. der Straße überlassen statt sich mit ihnen auseinanderzusetzen und sich mit ihnen weiterzuentwickeln, die gemeinsam mit den Schulen sich kaum im Stande oder in der Pflicht sehen, jungen Menschen Werte und Tugenden zu vermitteln – weil das heute eher als spießig verpönt ist – und ihnen diese infolgedessen auch nicht mehr vorleben können.

Bitte nicht missverstehen, dies soll um Gottes Willen keine Pauschalverurteilung im Rundumschlag eines unverbesserlichen Konservativen sein, sondern der Versuch, Erklärungen für die Dinge, so wie sie sind, zu suchen.

"Ich finde, man muss zwischen mutwilliger Sachbeschädigung durch Farbkritzeleien und Graffiti als Kunstform strikt unterscheiden. Graffiti-Künstler wollen, wie andere Künstler auch, dass ihre Werke im Rahmen des individuellen Geschmacks Gefallen finden, sie wollen mit ihren Werken im Einzelfall vielleicht polarisieren und provozieren. Aber eines wollen sie nicht: zerstören. Denn das wäre kontraproduktiv zum investierten Aufwand" (Karl-Heinz Töpfer in seinem Beitrag Graffiti: Kunst oder Schmiererei?).

Hallo Rainer Bernhard, du sprichst (schreibst) das aus was ich denke, bin ganz deiner Meinung

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

VereinSV Wacker OsterwaldSportFortbildungFreizeitHerzsportgruppe

Meistgelesene Beiträge