Die mp3-player meiner urgroßeltern...

phonographenausstellung im heimatmuseum Garbsen 01
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Ein bisschen größer als die heutigen musikabspielgeräte, ein bisschen unhandlicher in der bedienung, ein bisschen teurer als heutige apparaturen - aber sie haben ihren dienst getan !
Die menschen sind begeistert gewesen, hat man doch zum ersten male die möglichkeit gehabt, einige musikstücke zu hören, ohne bei dem konzert anwesend sein zu müssen. Sogar die eigene stimme ist mit diesen teufelsdingern zu reproduzieren gewesen - geradezu unheimlich !

Manfred Unger, leiter der Langenhagener musikschule, pflegt schon ein seltenes hobby: Er sammelt phonographen.

Achtung: Phonographen sind keine grammophone, wie er den besucherInnen des Garbsener heimatmuseums am sonntag, dem 24. januar 2010, während der eröffnung seiner ausstellung erklärt. Der wichtigste unterschied bestehe in der art der abtastung. Phonographen benötigen einen saphir, grammophone eine stahlnadel - und: Die saphire der phonographen tasten die in einer walze "eingegrabenen" unebenheiten - die "töne" - auf dem boden der entstandenen rillen ab, die nadeln der grammophone dagegen bewegen sich an den rillenwänden entlang, was man daran erkennen könne, dass die nadeln von einer seite der rille zur anderen "springen". Nicht zu vergessen: Phonographen verwenden walzen, grammophone scheiben, die man später schallplatte genannt hat.

Seit wann es diese zauberwerke gibt ? Seit 1878, als Thomas Edison den "schallschreiber" eines anderen wissenschaftlers weiter entwickelt und zum patent angemeldet hat. Da sich Edison mit den späteren entwicklungen, die nicht von ihm gestammt haben, nicht beschäftigt hat, hat er erst sehr spät erkannt, dass seine phonographen auf dauer für die grammophone keine ernsthafte konkurrenz bilden.

Manfred Unger ist die eigene begeisterung für die gesammelten geräte anzumerken, immer wieder erzählt er geschichten rund um die technik der phonographen. Sein wichtigstes sammlermotto: "Ich möchte die originale erhalten."
Spätestens, wenn er die musikwalze in ein gerät einspannt, die abspielfeder aufzieht, den saphir auf die walze legt und die musik aus der zeit um 1900 erklingt, sagt man sich: Gut, dass es diese originale gibt !

Weitere informationen zur ausstellung:
Heimatmuseum Garbsen
Hannoversche Straße 134
30823 Garbsen
05137 71765

Bürgerreporter:in:

Hans-Werner Blume aus Garbsen

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