Morgens um vier ist die welt noch in ordnung...
Der wecker klingelt. Och nööö !
Drei uhr - mitten in der nacht !
Schlaftrunken taumele ich ins bad, anschließend suche ich die küche, es ist ja schließlich noch dunkel. Ein dank an die amseln draußen, ihr lautes geflöte lässt es nicht zu, dass mir die augen wieder zufallen. Mein hund schielt aus seiner ecke: "Herrchen, du spinnst ! Lass mich bloß in ruhe, um diese zeit kriegst du mich nicht nach draußen."
Wo ist der fotorucksack ? Gestern hat er doch... Der liegt natürlich ganz ruhig im flur und wartet geduldig, dass ich ihn zur haltestelle schleppe. Dort warte ich mit vier anderen menschen auf den bus. Wieso sind die alle so schrecklich wach ? Und freuen sich auf eine busfahrt ?
Ich erinnere mich dunkel, auch wenn´s schon hell geworden ist, dass der Osterwalder heimatverein eine tages-fahrt ( Wer grinst da ? ) nach Groningen anbietet, zu der ich mich leichtsinnigerweise angemeldet habe. So langsam lichtet sich der morgendliche schleier...
Stunden später, wir sind inzwischen in Leer gelandet, besteigen wir ein schiff, das uns auf der Ems und über den Dollart nach Delfzijl bringen soll. Aber jetzt gibt´s erst mal ein lebenserhaltendes frühstück ( mit viel kaffee ).
Gegen mittag landen wir in Delfzijl und wandern über einen kleinen markt. Der matjes sieht lecker aus ! Wenn ich doch auf das letzte brötchen verzichtet hätte... Außer einer leider geschlossenen, wenn auch imposanten mühle, gibt es für uns touristen nicht allzuviel zu bewundern. So freuen wir uns, unseren bus, der auf wundersame weise am hafenkai wartet, wieder besteigen zu können:
Groningen, wir kommen !
Ein hübsches städtchen, dieses Groningen.
Erste feststellung: Trotz leicht nieseligen wetters lohnt sich ein rundgang.
Zweite feststellung: Ab schuhgröße 45 ist das laufen in der stadt extrem riskant. Warum fahren die GroningerInnen nicht wie alle normalen menschen mit dem bus oder dem auto ? Warum hetzen sie auf zwei rädern die armen deutschen touristen und fahren ihnen fast die schuhspitzen ab ? Ist das die rache für das lästern über die langsamen niederländischen campinggespanne auf deutschen autobahnen ?
Erschöpft treffen wir uns vor dem Goldenen Haus, erholen uns etwas und treffen eine dritte feststellung: So klein ist Groningen gar nicht, bei einem zweiten besuch werden wir an einer stadtführung teilnehmen, um die sehenswerten orte und gebäude auch alle zu "erwischen".
Gegen 21 uhr sind wir wieder in Osterwald. Es ist schon fast dunkel. Die amseln flöten immer noch.
Bürgerreporter:in:Hans-Werner Blume aus Garbsen |
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