Mit dem Fahrrad direkt ins Bissendorfer Moor!
Interessanter Ausflug vom berenbostel chor ad libitum
Etwas gruselig war es den Sängerinnen und Sängern schon, als sie vor dem nassen Moos standen. Schwarzes Wasser gluckste. Das Wollgras blühte hübsch, auch der fleischfressende Sonnentau war beeindruckend, aber gab es hier nicht auch Moorleichen, wie den roten Fritz? Und im kleinen Musvillensee, der vom Ausichtsturm gut zu sehen war, soll da nicht sogar ein Schloss versunken sein? Ein Taucher jedenfalls ist umgekommen, als er eine goldene Kette aus der Tiefe holen wollte, an der ein schwarzer Hund vier Kartenspieler bewachte.... lediglich ein blutiges Taschentuch fand man von ihm an der Wasseroberfläche.
Mit solchen „wahren“ Geschichten und einem Augenzwinkern würzte die tüchtige Moorführerin, Frau Lisel Köthe, vom Moor Informationszentrum (MOORiZ), Resse, ihre anschaulichen Informationen. Sie demonstrierte zB. wieviel Wasser in einer Handvoll Torfmoos gespeichert war und – wie das ‚ausgewrungene’ Moos alles blitzschnell wieder aufsaugte. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass intakte Moore auf unserer Erde in der Lage sind, mehr CO2 zu speichern als alle Wälder zusammen. Damit ist es ein Muss, Moore instand zu halten, als Waffe gegen den Klimawandel.
Die Torfschicht soll hier an manchen Stellen übrigens bis zu 7 Meter dick sein. Früher kamen die Leute aus der Umgebung – auch aus Berenbostel –, um ihren Brennvorrat für den Winter zu stechen. Dazu brauchten sie etwa eine Woche. Die Soden wurden zum Trocknen aufgestapelt und später mit Kiepen nach Hause gebracht. Eine sehr mühselige Arbeit.
Das Werkzeug kann man heute noch im Informationszentrum bewundern. Liebevoll werden dort wichtige Themen etwa zur Moorentwicklung, Natur- und Klimaschutz, sowie der Lebensraum der Tiere visuell und akustisch präsentiert. Wer hat z.B. schon mal einen Ziegenmelker oder eine Bekassine gesehen? Auf Knopfdruck erschallen sogar die eigenartigen „Gesänge“ dieser Kandidaten.
Danach gab es dann im nahe gelegenen Heidegasthof Löns ein gemeinsames Spargelessen.
Zufrieden radelten die „Moorexperten“ unter Führung von „Scout“ Gert Württemberger abends wieder nach Hause. Alle – auch die mit dem Auto dabei waren - bedankten sich bei Katrin Ernst und Chris Diana Hackmann für die gute Organisation.
Nach der Sommerpause, am 7.8. 2017, beginnen die Proben für die Oktober - Konzerte wieder. Dann geht es natürlich nicht um das Quaken von Moorfröschen, sondern um alte Madrigale und die schöne ’Missa Brevis’ von Josef Haydn.
Jörg Dierksen
Bürgerreporter:in:Jörg Dierksen aus Garbsen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.