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Jesidenfriedhof in Lahe

  • Jesiden beten zur Sonne (Erinnerung an den babylonischen Gestirnskult)
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann

Um die Offenheit der neugegründeten Gruppe „Kirchen, Klöster, Friedhöfe“ (Mitglieder gesucht!) zu demonstrieren, sei hier das jesidische Gräberfeld auf dem Stadtfriedhof Hannover-Lahe vorgestellt. Von den weltweit etwa 250000 Jesiden (vorwiegend ethnische Kurden) leben 40000 in Deutschland, 5000 in Celle und einige Tausend in der Region Hannover. Wer Karl Mays Romane „Durch die Wüste“ und „Durchs wilde Kurdistan“ gelesen hat, weiß einiges über die Verfolgungsgeschichte dieser Religionsgemeinschaft. Die Jesiden glauben an Gott („Chodeh“) und seinen Statthalter auf Erden, den obersten Engel Tausi-Melek („Herr des Himmels“). Dessen Göttlichkeit wird, genau wie die christliche Dreifaltigkeit („Vater, Sohn und Heiliger Geist“), vom Islam als „Beigesellung Gottes“ und damit als Sünde abgelehnt, was in ihren Heimatländern zur Drangsalierung und Verfolgung der Jesiden durch (vorwiegend) moslemische Kurden führte (und derzeit noch führt).

Die Jesiden bezeichnen das Sterben als „Hemdwechsel“ (kurd.: kiras guhastin), das heißt: der Mensch hat nur die Kleidung gewechselt. Es gibt somit ein Leben nach dem Tod, denn die Seele des Verstorbenen kehrt durch Seelenwanderung in einem anderen Kleid ins Leben zurück. Der Verstorbene wird mit gekreuzten Armen und nach Osten gerichtet bestattet; in den Mund und auf den Körper werden Beratkugeln, das sind Kugeln aus der heiligen Erde von Lalisch (dem spirituellen Zentrum und Wallfahrtsort der Jesiden, bei Mossul im Irak), gelegt. Der jesidische Gräberkult beruht auf der Vorstellung, dass sich die Toten bei einem gewissen, wenn auch eingeschränkten Bewusstsein befinden, sodass sie es zu würdigen wissen, wenn an Festtagen die Gräber besucht werden und die Angehörigen längere Zeit dort verweilen.

  • Jesiden beten zur Sonne (Erinnerung an den babylonischen Gestirnskult)
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  • Eingang zum Gräberfeld ("Yezidi" ist die englische Bezeichnung für Jesiden - noch Zeichen der Fremdheit?)
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  • Leider sind einige Gräber vernachlässigt.
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  • Ein jesidischer Priester (Fakir Ali aus Celle).
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  • Der oberste geistliche und weltliche Führer der Jesiden (Mir Tahsin Said Beg).
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  • Der Pfau als Symbol des Tausi-Melek.
  • Foto: Internet
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6 Kommentare

Herr Pfarrer Markus,
ob überall möglich ist ?
Schöne Grüsse
Micheli

Den Jesiden fehlt eine verbindliche Fixierung der religiösen Überlieferung, wie diese die Juden (Tora), Christen (Bibel) und Moslems (Koran) kennen. Die Weitergabe der religiösen Tradition erfolgte im wesentlichen nur mündlich. Daher können sie nicht, wie Pfarrer Maiwald, auf einen reichen theologischen Fundus zurückgreifen, sondern mussen versuchen, erst jetzt – in der Schriftkultur – eine Theologie zu entwickeln.

Werner,
Toll

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