Ingo Rickmann: "Dominospielen macht einfach Spaß!"

Ingo Rickmann ist Garbsens Vorzeige-Dominospieler und erspielte sich 2003 den Titel Dominoweltmeister. Im E-Mail-Interview verrät er, wie man Dominoweltmeister wird und was die Garbsener Spieler auszeichnet.

Sie sind der Vorzeige-Dominospieler aus der deutschen Dominohauptstadt Garbsen. Wie wird man Dominoweltmeister?

Immer zu einem Termin am Jahresende findet die dezentrale Domino-Weltmeisterschaft statt, d.h. dort, wo sich Gruppen zu fünf Spielern zum Spielen zusammenfinden. Die Ergebnisse dreier zu absolvierender Spiele werden an die Fédération Internationale de Domino (FIDO) eingesandt, wo die Auswertung vorgenommen und der Weltmeister bekanntgegeben wird. Die diesjährige WM findet vom 27. bis zum 29. Dezember statt. Siegen kann man wie in anderen Sportarten auch: mit Übung und einer Portion Glück.

Wie haben Sie das Dominospiel in Garbsen organisiert? Sind die Dominoplayers ein eingetragener Verein? Welche Funktion üben Sie aus?

Dominospielen macht einfach Spaß! Dazu braucht man keinen Verein. Um das Domino hierzulande zu fördern, gibt es einen deutschen Domino-Sportverein, der unter fido-deutschlandpräsent ist. Zum Spielen braucht man mindestens drei Personen und natürlich ein Dominospiel, aber eher nicht jenes aus der Spielesammlung mit zweimal sechs Punkten als höchstem Stein, sondern mindestens einen Doppel-Zwölfer. Dieses braucht man auch für eine WM-Teilnahme. Im Versandhandel lässt sich mittlerweile auch ein Doppel-Achtzehner bekommen. Dominospieler lernen sich über die Weltrangliste kennen, auf die jeder gelangt, wenn er die Spielergebnisse an die FIDO einsendet.

Was zeichnet die Garbsener Dominoplayers aus? Und wo zwickt es?

Die Garbsener Spieler hatten sich zeitweilig ganz an die Spitze gespielt, mit Weltmeister, Deutschem Meister, vielen Großmeistern und mehreren Internationalen Meistern. Momentan geht es uns leider eher wie Hannover 96.

Wie und wo trainieren Dominospieler eigentlich? Wohin können Interessierte kommen?

Eine Zeitlang haben wir regelmäßig in der Öffentlichkeit gespielt. Da schauten die Leute schon und fragten: Was spielt ihr da? Aber dadurch ist der Kreis der Spieler nicht viel größer geworden. Bei Interesse einfach mal eine E-Mail an einen hiesigen Spieler schreiben, Kontakte findet man über dominospiel.de.

Wie ist die Resonanz der Garbsener Bürger auf die Garbsener Dominoplayers? Werden Sie wahrgenommen?

Jeder kennt Skat oder Schach, leider fristet das sportliche Dominospielen noch immer ein Schattendasein.

Gibt es noch größere Turniere in diesem Jahr, bei denen Sie teilnehmen werden? Mit welcher Zielsetzung starten Sie?

Natürlich die Weltmeisterschaft 2009 zu gewinnen! Wenn der Titel und Pokal zu uns nach Garbsen geht, freue ich mich schon sehr. Zur Fünften Offenen Garbsener Domino-Stadtmeisterschaft wird vom amtierenden Stadtmeister Dennis Nolting eingeladen, die letzte Meisterschaft fand im Januar statt.

Wie würden Sie Menschen, die Ihre Art Domino zu spielen nicht kennen, Ihr Spiel in drei Sätzen erklären?

Das Grundprinzip „Gleiches Ende an gleiches Ende“ kennt jeder. Doppelsteine, z.B. sechs an jeder Seite, werden quer gelegt und bilden eine Verzweigung. Ist die Summe aller Augen an den Enden der Auslage durch eine bestimmte Zahl (3, 5, 7, 9, 11 bei Doppel-6er, 9er, 12er, 15er oder 18er) teilbar, wird das Ergebnis der Division gutgeschrieben. So lassen sich auch Grundschulkinder im Einmaleins fit machen.

Mal abgesehen vom Domino: Was macht Garbsen lebenswert?

Garbsen hat einfach alles zu bieten: Wohnraum und Arbeitsplätze, Kultur, Sport, Shopping, um einiges zu nennen, und das Angebot wird Jahr zu Jahr vielfältiger. Und die Natur vor der Haustür: Ich liebe die Leineaue. Weiterhin der Reiz der Kontraste zwischen den Stadtteilen. Je nachdem, wo Sie wohnen, spazieren Sie mal durch die anderen Gegenden unserer Stadt.

Und was sollte in Garbsen besser werden?

Seit 1965 bin ich Garbsener. Manche könnten ruhig ein bisschen stolzer auf die Entwicklung unserer Stadt sein.