flockendrache
Zu den zeiten der schwarzerlenblüte macht der flockendrache feldmark und gärten unsicher.
Gern hockt er sich auf alles, was frisch aus dem boden sprießt. Entgegen anderslautenden blutrünstigenden legenden bevorzugt er nicht etwa jungfräuliche menschenwesen als atzung, sondern begnügt sich als einer der wenigen vegetarier unter den drachen mit frühlingsgrünen gräsern und kräutern.
Oft ist er mit artgenossen gemeinsam auf beutezug in der landschaft. Glück hat, wer ihn beim kuscheln mit seinesgleichen erwischt, gehört er doch zur einzigen drachenspezies ohne schuppen oder giftstacheln. Ein wasserdichter wenn auch sehr fluselig wirkender pelz, der ihm auch seinen namen eingebracht hat, macht ihn zu einer ungewöhnlichen erscheinung in der frühjahrszeit.
Doch achtung:
Zwei dinge mag der flockendrache gar nicht.
Unter keinen umständen sollte man ihn streicheln, auch wenn das fluschige fell sehr dazu reizen dürfte. Die menschliche haut reagiert auf die berührung mit verätzungsähnlichen, extrem juckenden knallroten flecken.
Und: Man nenne ihn in seiner anwesenheit auf keinen fall „flokatidrache“!!!
Wie sehr ihn diese beleidigung trifft, ist an der unverzüglich erfolgenden krümmung seines rückens erkennbar, mit der er sozusagen anlauf nimmt, um einen zwar kaum hörbaren, aber in seiner wirkung schrecklichen rülpser loszulassen. Er verpestet die unmittelbare umgebung einschließlich desjenigen, der ihn so fürchterlich beschimpft hat, mit einem bestialischen gestank, so, als ob man in einen gülleteich gefallen wäre. Dass er sich aus dem lebensraum, in dem er derartig beleidigt worden ist, in andere gefilde verzieht, muss sicher nicht besonders betont werden.
Raupen ???
Das ist ja noch schlimmer als flokatidrachen !!!
:-))