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Die Kirche St. Adalbert in Hannover

  • St. Adalbert (mit Keule und Buch), St. Hedwig (mit Kirchenmodell und Schuhen).
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann

Wer mit Stadtbahnlinie 4 von Garbsen in Richtung Kröpke fährt, erblickt links die Kapelle des Friedhofs Stöcken und rechts (im Schatten eines auffälligen Pfarrhauses mit Fachwerk, Erker und Türmchen), etwas zurückgesetzt, einen modernen Bau, der als Kirche nicht sofort erkennbar ist. Runde Betonwände in weiß geleiten den Besucher zum Haupteingang unter einer vorspringenden Spitze des durchhängenden Flachdaches, wo er von der Darstellung (in moderner Manier) zweier Heiligengestalten empfangen wird: dem hl. Adalbert und der hl. Hedwig. Letztere hat als Attribute ein Kirchenmodell (Stifterin von Trebnitz) und Schuhe (als Zeichen der Askese).
Adalbert von Prag (956–997) wurde zunächst auf den Namen Woitech getauft. An der Kathedral-Schule St. Adalbert zu Magdeburg erhält er anlässlich seiner Firmung den Namen Adalbert. Obgleich noch sehr jung, wird er im Jahr 983 Nachfolger Thietmars, des Bischofs von Prag. In Böhmen und dem südlichen Polen herrschen große Spannungen zwischen den Heiden und dem noch jungen Christentum. Im Jahr 995 muss Adalbert aus Prag flüchten; seine Familie wird ermordet, sein Schloss zerstört. Er geht nach Rom, weilt einige Zeit bei Kaiser Otto III und folgt schließlich dem Ruf des polnischen Herzogs zur Missionierung der heidnischen Pruzzen. Im April 997 werden er und seine Begleiter während ihrer Missionstätigkeit in der Nähe von Königsberg ermordet. Adalbert wird in Gnesen (Gniezno), der ersten Diözese Polens beigesetzt. Die Reliefs der Bronzetür am Dom zu Gnesen, der damaligen Hauptstadt Polens, erzählen die Leidensgeschichte des böhmischen Missionars, eine Schlüsselepisode am Beginn des polnischen Staates. In Gnesen und auf dem Wenzelsplatz zu Prag gibt es große Adalbert-Statuen; er ist Schutzpatron von Polen, Ungarn, Böhmen und Preußen, zahlreiche Kirchen tragen seinen Namen.
Der Kirchenraum unserer Kirche ist weit und freundlich, das durchhängende Dach scheint über dem Altar leicht abzuheben und lässt in einem schmalen Band das Licht durchscheinen. Auf der Altarwand zeigt ein Graffito die Verherrlichung des Opferlamms Christus. Tauf- und Marienkapelle beeinträchtigen die Geschlossenheit des Raumes nicht. Pfingsten 2008 wurde das fünfzigjährige Bestehen der Kirche gefeiert.

  • St. Adalbert (mit Keule und Buch), St. Hedwig (mit Kirchenmodell und Schuhen).
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  • St. Adalbert von der Seite: Stahlbetonbau auf elliptischem Grundriss.
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  • St. Adalbert im Innern: Fensterschlitze trennen als Lichtbanddie Kirchendecke von den Wänden.
  • Foto: Aus Pfarrbrief Nr. 6 (2008).
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  • St. Adalbert: Marienkapelle, Oase der Besinnung.
  • Foto: Aus Pfarrbrief Nr. 6 (2008).
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  • Links vom Eingang eine Säule des Hildesheimer Domes (HIC DOMINUS DEI EST ET PORTA CAELI ("Hier ist das Haus Gottes und das Tor zum Himmel")
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  • An der Seitenwand außen: Gedenkstein für den ersten Pfarrer G. Jamitzky (1959–1980).
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5 Kommentare

Hallo Rüdeger,
zu Deiner Frage betr. St. Adalbert und Protestanten hier ein Link, der vielleicht das Verhältnis der Protestanten zur Heiligenverehrung etwas beleuchtet: www.heiligenlexikon/Grundlagen/Heilige_protestant.htm
Gruß Günther

interessante Präsentation.

Danke, Günter, für den Hinweis: Das ökumenische Heiligenlexikon zählt alle katholischen Heiligen auf. Martin Luther allerdings wurde zum radikalen Kritiker: zu „Götzen” seien die Heiligen geworden, einem jeden Heiligen habe man „besondere Kraft und Macht zugeeignet, einem über Feuer, diesem über Wasser, diesem über Pastillen, Fieber und allerlei Plage, so dass Gott selbst hat ganz müßig sein müssen und die Heiligen anstatt seiner wirken und schaffen lassen”. Luther sah die Gefahr, dass „sich die Leute gewöhnen, mehr Zuversicht auf die Heiligen zu setzen als auf Christus selbst”. Heiligenverehrung gerät für Protestanten deshalb in den Verdacht der Heiligenanbetung.
Das Augsburger Bekenntnis urteilt moderater.
Genau wie Luther sieht es auch der Islam, nur dass anstelle von Jesus hier Gott steht, der keine "Beigesellung" verträgt.

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