Die "Fliegenden Gustav´s" im "Airrofan"

Als sich im Jahre 1984 einige Mitglieder der Männerturngruppe des SV Wacker Osterwald (auch "Gustav-Truppe" genannt)nach harter aber demokratischer Abstimmung dazu entschlossen, eine mehrtägige Bergtour zu unternehmen, da konnte niemand ahnen, dass diese Bergtour zu einem festen Bestandteil des Jahresprogrammes der Gruppe werden sollte.
Im Laufe der letzten 26 Jahre wurden etwa 23 verschiedene Alpenregionen durchwandert.
(Wen es interessiert :
www.gustav-truppe.de/bergtouren.xhtml)

Absoluter Höhepunkt war bisher sicherlich die Besteigung der 3333 mtr. hohen Schaufelspitze in den Stubaier Alpen.

In diesem Jahr sollte es etwas beschaulicher, aber dafür auch etwas wagemutiger zugehen.

Die Gustav´s gehen (oder besser, wandern) zum fliegen !!!

In diesem Jahr ging die Wandertour nach Tirol in das ROFAN-Gebirge am Achensee.

Als Stützpunkt wählte Hartmut Sprotte, unser langjähriger Tourenplaner und Organisator, diesmal den "Berggasthof Rofan" auf 1860 mtr. Höhe.
Hier sollten die nächsten 4 Abende und Nächte verbacht werden.

Bei strahlendem blauen Postkartenhimmel erreichten wir nach einer etwas abenteuerlichen Fahrt mit der Achenseebahn
-die älteste Dampfzahnradbahn der Welt -
und einer angenehmen Bergfahrt mit der Rofan-Seilbahn am späten Nachmittag des 21. September unsere Unterkunft.

Von der Terasse unseres Gasthofes hatten wir einen wunderbaren Blick in die Tiroler Bergwelt und einen malerischen Tiefblick auf den grün schimmernden Achensee.
Und natürlich auch einen ersten Blick auf unsere Wanderziele der nächsten Tage, die Bergspitzen und Gipfelkreuze des "ROFAN-Gebirges.

22. September 2010
Am ersten Wandertag stand dann auch gleich eine Wanderung auf den "Hochiss" an, mit 2299 mtr. auch gleich der höchste Gipfel des Rofan-Gebirges.
Das war zwar nicht so geplant, hat sich aber am frühen Morgen so ergeben.

Bei strahlendem Sonnenschein und einem tiefblauen Himmel ging unsere Wanderung zuerst recht bequem, dann aber immer steiler werdend in etwa 3 Stunden bis etwa 150 mtr. unter das Gipfelkreuz des "Hochiss".
Nun wurde das Gelände und der Weg zusehends steiniger und steiler. Bei vielen Passagen mussten jetzt schon mal beide Hände zu Hilfe genommen werden.
Aber nach knapp einer Stunde hatten wir es dann geschafft und standen etwas ausser Atem, aber doch auch ein wenig stolz, am Gipfelkreuz des Hochiss.

Eine tolle Fernsicht mit Blick auf die Tuxer und die Stubaier Gletscherwelt entschädigte doch sehr für den anstrengenden Anstieg.

23. September 2010
Der 2. Wandertag führte uns in einer etwa 4-stündigen Wanderung
auf den Gipfel der "ROFAN-Spitze (2259 mtr.)
Ein ausgesprochen schöner Wanderweg, bei dem es stets bergauf geht und immer wieder diese wunderbaren Ausblicke auf die Bergwelt der Tiroler Alpen.
Nur der letzte Teil des Anstiegs zum Gipfel geht sehr steil hoch und ist dementsprechend anstrengend.

Aber auch hier lohnst sich die Anstrengung. Ein toller Rundumblick bis zu den Dolomiten, ein wunderbarer Blick auf den "Wilden Kaiser" bei Kufstein, entschädigte auch hier für die Strapazen.
Für den Rückweg teilte sich unsere Gruppe. Die etwas fusslahmen gingen den gleichen Weg wieder zurück.
Eine Dreiergruppe wollte aber noch ein wenig mehr unternehmen und bestieg am Nachmittag noch den Sagzahn (2228 m). Der Gipfelanstieg wird durch einen Klettersteig ermöglicht und erfordert absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.
Für diese Gruppe ging es dann noch über das Sonnwendjoch auch wieder zurück zum Berggasthof Rofan.

Den späten Nachmittag verbrachten wir dann gemeinsam bei meiner "Geburtstagsrunde" wieder bei schönstem Wetter auf der Aussichtsterasse.

Ein schöner Geburtstagsabend zusammen mit den anderen Gästen unserer Unterkunft rundete diesen Tag ab.

24. September 2010
Der heutige und letzte Tag führte uns nicht nach oben, sondern abwärts zum Achensee.
Wir bestiegen ein Schiff der "Achenseeschifffahrtgesellschaft" und ließen uns an Deck den frischen Föhnwind um die Nase wehen.

Zur Unterhaltung hatten wir glücklicherweise eine Frauen- und eine Männergesangsgruppe an Bord. Zwischen diesen beiden Gesangsgruppen entstand während der Fahrt ein richtiger kleiner Sangeswettstreit, sehr zur Freude aller Mireisenden.

Nach ca. 2 Stunden war leider diese Tour schon vorbei und wir machten uns auf den Weg zu unserem größten Abenteur bei der diesjährigen Bergtour.

Auf zum Fliegen !!!

AIRROFAN - Fliegen wie ein Adler (?!?!?)

Ein Erlebnis, das jede Menge Adrenalin freisetzt – und dabei absolut ungefährlich ist – ein Muss für alle Wagemutigen. Der Skyglider "AIRROFAN" ist der neue Anziehungspunkt am Rofan.
Im wahrsten Sinne des Wortes abheben heißt es mit dem AIRROFAN, der einen atemberaubenden Erlebnisflug „in den Fängen des Adlers“ vom Gschöllkopf mit rund 85 km/h über 200 Höhenmeter in die Tiefe verspricht.

Diesen Spass haben wir uns natürlich alle gegönnt, und haben es nicht bereut. Der Spassfaktor bei diesem Erlebnis ist einfach toll.

Aber leider ging auch dieser wunderbare Tag auch zu Ende.

Unsere Gastwirte Bernhard und Rainer wiesen schon mal vorsorglich darauf hin, dass es am nächsten Morgen wohl etwas anders draussen aussehen würde, alles weiß !!!

So recht glauben konnten wir es noch nicht.

25. September 2010
Geweckt wurden wir am frühen Morgen durch seltsame Geräusche, die vom Dach kamen und auch vor dem Fenster waren.
Etwas schlaftrunken und ungläubig erkannten wir dann:
es waren Schneelawinen, die vom Dach herunter kamen !!!

Aber da heute ja auch unser Abreisetag war, störte uns das nicht sonderlich.

Da haben wir den Zeitpunkt unserer Bergtour ja mal wieder ideal ausgewählt.

Zurück ging es nun erst mit der Seilbahn bergab und mit der Dampfzahnradbahn zurück nach Jenbach.
Mit dem Zug ging es weiter, und am späten Abend erreichten wir dann wieder Hannover.

Es war mal wieder eine rundum gelungene Bergtour, und alle freuen sich jetzt schon auf die nächste Tour 2011.