Costa Rica - ein Paradies auf Erden
Costa Rica gehörte bislang sicher zu den exotischsten Reiseländern der Welt. Nicht nur für Vogelkundler, die dort eine enorme Vielzahl an verschiedenen und exotischen Arten zu sehen bekommen, sondern auch „Normaltouristen“, die die Natur lieben, kommen voll auf ihre Kosten.
Vor der Reise stellt sich für dieses tropische Land immer die Frage, zu welcher Jahreszeit fahre ich dort hin?
Wir haben uns für den März entschieden und hatten noch gut einen Monat bis zum Ende der Trockenzeit.
In tropischen Gebieten, insbesondere in Costa Rica, das von der Karibik und dem Pazifik umschlossen ist, kommt es immer wieder zu feuchten Überraschungen.
Der Wind aus der Karibik drückt die feuchten Luftmassen gegen das Gebirge und hüllt es in Nebelwolken ein (Nebelwald), die auf der Leeseite sich dann auflösen.
Wer sich nach der Ankunft in San José in Richtung Tortuguero Nationalpark begibt, ist zunächst über das „schlechte, nasse Wetter“ entsetzt, während die Bergkette überwunden wird das Wetter und die Laune aber wieder freundlich gestimmt ist und es weiter in Richtung Karibik geht.
Ab Guapiles geht es mit dem Bus auf holprigen Straßen an unendlich langen Bananen- und Ananasplantagen vorbei bis die Umsteigestation auf eines der vielen Boote kommt, die einen nach 1 ½ -stündiger Fahrt direkt in den Dschungel, zu den Unterkünften im Nationalpark bringen.
Hier werden Sie nicht nur herzlich mit einem „coolen“ Drink sondern auch von allerlei Urwaldbewohnern empfangen. Man sieht sie erst gar nicht, manchmal hört man sie, oder es raschelt über ihren Köpfen. Für Erstreisende nach Costa Rica eine ungewohnte Umgebung, Durch das dichte Blattwerk wirkt das Grün als ob Sonnenunter- oder aufgang wäre, hier und da ein Blinzeln der Sonne durch das dichte Gehölz, rote Blüten, die sich drastisch vom urwaldgrün abheben und eben die vielen kleinen Tierchen, Krabben, Leguane, Kolibris, Schmetterlinge, Frösche, Schlangen und natürlich auch Affen. (Reptilien, Amphibien, Insekten, Säugetiere und natürlich eine riesige Vogelwelt) Ich fühle mich an meine Zeit zurückversetzt, als ich noch Rolf Torring gelesen habe.
Unsere „Hütte“ ist einfach, romantisch, zweckmäßig und es wird einem bewusst, dass man mit etwas Eigeninitiative schnell vieles und neues entdecken kann. Und das ersetzt zweimal den nicht vorhandenen Fernseher.
Da wo Leute stehen bleiben gibt es meistens etwas zu sehen, aber was? Man muss seinen Blick für das Ungewöhnliche, Neue, Interessante erst schulen. In unseren Köpfen ist unsere Alltagswelt in Bildern gespeichert, Computer, Laptop, Handy, Auto, Häuser, Hochhäuser usw. hier sind es Boote, Bäume, Büsche, Tiere, die meisten davon hat man noch nie in freier Wildbahn gesehen und dieses Bild muss man sich erst im Kopf erarbeiten, um die grüne 2 Meter lange fingerdicke Schlange vor einem als solche zu erkennen und nicht als Ast zu deuten.
Auf den geführten Ausflügen, Wanderungen, Kanufahrten wird das Auge geschult, aber es ist nicht ganz einfach, den Kaiman vom Boot aus, nur 1/2 Meter entfernt, im Wasser zu erkennen. Die Farben und das Äußere, Gefieder oder Haut der Tiere sind den Schattierungen und dem Lichterspiel so angepasst, dass man selbst den Leguan auf dem Baum nicht sofort erkennt, obwohl der Tourguide ihn mit einem grünen Laserpointer genau anstrahlt.
Und bei der Kanutour am frühen Morgen fahren wir ans Ufer, der einheimische Führer verlässt uns für eine kurze Zeit und kommt mit einem Winzling wieder. Einem sogenannten „Bluejeans“ Frosch, mal gerade Fingerkuppen groß, leuchtend rot und blaue Hinterbeine. Giftig? Der wohl nicht, aber Vorsicht! Eine alte Urwaldregel sagt: „fasse nichts an, was Du nicht kennst“ und davon gibt es hier genug.
Wer nach Costa Rica reist will nicht nur die Regenwälder, sondern auch die Vulkane sehen, allen voran den Arenal. Doch bei unserer Ankunft hüllt er sich in Wolken und in der Nacht erleben wir einen tropischen Regenguss.
Seit 25 Tagen der erste Regen! Unabhängig davon steht unser Tagesplan und im Westen, ca.4 km vor Fortuna gibt es einen wunderschönen Botanischen Park mit allem was man sehen will: vom Faultier über Kaimane, fast zahme Schmetterlinge, zumindest gaben sie uns öfters eine gute Chance sie fotografieren zu können,
deren Verpuppung, eine große Anzahl und Vielfalt an Orchideen und anderen Pflanzen und das alles unter sachkundiger Führung einer Praktikantin aus Leipzig.
Das Wetter klart auf und so stand nach einem typischen Mittagessen, am offenen Feuer gegrilltes Fleisch, die nächste Station, der Wasserfall mit seinen 492 Stufen auf dem Programm. Keiner weiß warum Wasserfälle einen anziehen, aber man muss dahin, trotz der Warnung, dass die Stufen einem ewig in Erinnerung bleiben werden.
Und so war es denn auch, 3 Tage Muskelkater in den Waden, und der Cataracta Fortuna bleibt einem ewig im Kopf.
Die Nationalparks in Costa Rica haben fast alle das gleiche Eintrittsgeld von 12–15 $.
Kaum aus dem Dunkel des Urwaldesentsprungen, erblicken wir den Arenal und steuern auf ihn zu. Bis wir ihn vom Arenal See aus bewundern können ist er fast wolkenfrei. Wär hätte das noch heute Morgen gedacht?
Zurück auf dem Weg erwartet uns noch ein Bad in den Hot Springs zur Entspannung.
Unsere Entspannung wird durch den Abendgesang der Brüllaffen musikalisch untermauert. Sie sind über uns, wir hören sie deutlich, sehen sie aber nicht. Der im warmen Wasser genossene kühle Weißwein hat uns doch nicht etwa die Sinne verdreht? Nein erhat den Appetit auf ein Stückchen Fleisch gemacht. Un w o es das gibt, wissen wir ja schon seit heute Mittag.
Ende 1. Teil
Wir haben noch fast 10 Tage vor uns und wissen schon jetzt, dass es in den verschiedenen Nationalparks noch viel zu entdecken geben wird.
Bürgerreporter:in:Georg Pauldrach aus Garbsen |
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