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Wer schwätzt da haut noch Platt ? Teil 1.

Als em Exil in Mittelfranken lebender geborner
Änderfer, der jedoch die meste Zeit seiner Jugend
en Glee geläbt hot. En mem VW-Bus vom Mäusche
freher noch ewer die Dörfer geforn es fo Ginseldorf
noch Bauerbach, dann ever Schröck noch Mordorf,
wäs ech fo wos ich erzehl.

En do hu ech mir escht letztens als ich wirre mo dos
Radio FFH gehort hu gedocht, Mensch däh kennte
doch mol den Dialekt ach als Quiz en die Sendung
off nomme so wäh dos der Bombach em Hessische Rundfunk
om Sonntog ach immer mächt beim
Hessen-Quiz ?

Also hu ich dem Ewerste vo dene geschriwe.

Horch eh mol,

schrew ech dem, dos wer doch ach eh mol eh sach fehr och,
wann du dei Reporter die Leut errore lest, bei wos ferm
Wort of Platt, es sich im woss fern Dialekt haneln kennt ,
Als Beispiel hu ech em dos Wort „ Dunge “ genant.
Jo schrewe zerek, schiene Idee, en me nommes en insere
„Ideenliste“ off.

Ja die gute alte Mundart, stirbt sie langsam aus ?
Ich glaube - Nein ! Sie ist allerdings eine zarte Pflanze,
die viel Pflege braucht damit sie immer wieder neu erblüht.
Und wir dürfen auch nicht vergessen ihre Ableger, wo
immer möglich, gerade in dieser heutigen Zeit an die Jugend
weiter zu geben, damit die sie - wenn auch ruhig in
modernen Töpfen – zu neuem Leben erweckt.

Sei es durch die Musik, das Theater oder auch gerne im
Karneval oder bei heiteren kabarettistischen Vorträgen.
Hauptsache diese Pflanze wird ständig neu getränkt mit
dem Wissen und den vielen Erzählungen vieler älterer
Bürgerinnen und Bürgern der Regionen und auch den
Geschichten und Anekdoten von uns , die wir diese noch
Erlebt und im Hinterkopf gespeichert haben.

Ganz zu schweigen von den vielen Büchern, die es zu dem
Thema gibt. Das alles ist gelebte Geschichte und lässt sich
manchmal in „Platt“ viel einfacher erzählen, als in einem
hochdeutsch, mit viel zu umständlichen Zusatzworten.

Ich werde in der nächsten Zeit versuchen hierzu noch ein
paar nette Geschichten und Auszüge aus alten Büchern
eigenen Erlebnissen und anderen Überlieferungen hier
einzustellen (daher o.a. Teil 1.).

Hier eine kleine Kostprobe von so manch einem Spruch aus
der guten alten Zeit ,zum Beispiel der, welcher auch weit über
Ostern hinaus noch seine absolute Berechtigung hat :

„ E gescheires Hinkel legt oach newes Nest.“
(Auch kluge Leute machen Fehler)

„Es is kaa Dippche su schepp, `s baßt e Deckelche droff“
(Wenn jemand noch wider erwarten noch einen Ehepartner findet,
oder wie es heute heißt „Bauer sucht Frau)

Da passt dann auch der noch zum Abschluß:

„Wie der Mann is, su krei e de Wurscht gebrore“

Also bes wirre mo

  • Quelle: Mein altes Lesebuch
  • hochgeladen von Erich Schmitt
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  • Ech durft spürn, weh me en de Trocht schwitze kann !
  • hochgeladen von Erich Schmitt
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