Kloster Frauenberg
Während meiner Ministrantenzeit besuchte ich mehrmals das Kloster Frauenberg in Fulda. Da ich seither aber nicht mehr dort war, nutzte ich den heutigen Tag zu einem Besuch der Klosteranlage.
Auf der Internetseite des Klosters Frauenberg erfährt man: "Ein historisch bedeutsamer Ort. Nördlich des Stadtzentrums und des Barockviertels von Fulda liegt der Frauenberg mit einem Franziskanerkloster. Seit Beginn des 9. Jahrhunderts bis 1525 hatte die Benediktinerabtei Fulda auf dem Hügel eine Propstei (Filialkloster). In Fulda waren Franziskaner seit 1237 bis zur Reformation präsent. 1620 nach Fulda zurückgekehrt, bekam die Gemeinschaft Gebäude und Gelände auf dem Frauenberg. Zweimal war das Kloster aus politischen Gründen geschlossen: 1875 - 1887 im Kulturkampf und 1940 - 1945 im Dritten Reich.
In der heutigen Form wurden Kirche und Kloster hauptsächlich 1757 - 1763 nach einem Brand errichtet. Die Kirche bietet sich als Saalkirche dar. Pläne und künstlerische Ausstattung wurden von Franziskanerbrüdern entworfen und realisiert."
Aus Wikipedia erfahren wir über die Geschichte des Klosters Frauenberg noch weitere Einzelheiten: "Als Lieblingsstätte des heiligen Bonifatius erhielt der Frauenberg den Namen Bischofsberg. ...Während des Bauernkrieges wurde der Klosterkomplex zerstört und bis 1616 jedoch der Wiederaufbau abgeschlossen.
Auf dem Frauenberg sind seit dem 31. März 1623 Franziskaner angesiedelt. Am 29. März 1757 brannten Kloster und Kirche bis auf den Fürstenbau ab, sodass die Klosteranlage in ihrer heutigen barocken Form zwischen 1758 und 1765 errichtet wurde. ...Die Kirche des Klosters Frauenberg ist ein architektonisches Werk von dem Franziskanerbruders Cornelius (1711 bis 1779), welcher der führende Kopf der Bauhandwerker darstellte. Bruder Hyazinth Weigand (1708 bis 1782) entwarf den Hochaltar der Klosterkirche."
Das Kloster ist vom Dom aus sehr gut zu Fuß erreichbar. Der Weg führt entlang der Kreuzwegstationen hinauf zur Klosterkirche. Nach einer Besichtigung der Klosterkirche, des Klostergartens und des Friedhofs, suchte ich nach der Ruhestätte von Pater Aloysius Lauer. Pater Lauer fand seine Ruhestätte in einer Gruft unterhalb des Hochaltares der Klosterkirche. Sein Grab ist mit einer Platte versehen, die zeigt, wie Pater Aloysius Lauer vor Papst Leo XIII. am 04. Oktober 1897 kniet. Aus den Händen des Papstes erhält er die Ernennungsurkunde zum Generaloberen des Franziskanerordens. Am 21. August 1901 verstarb Pater Aloysius Lauer im Kloster Gorheim-Sigmaringen.
Pater Aloysius Lauer war der erste deutsche Generalobere des Franziskanerordens. Geboren wurde er am 28. September 1833 in Katholisch-Willenroth. Im Jahre 1856 empfing er die Priesterweihe. Die Kirche seiner Heimatgemeinde erhielt bei ihrer Weihe den Namen "Elisabeth-Aloysius-Kirche". Katholisch-Willenroth ist ein Stadtteil von Bad Soden-Salmünster im Main-Kinzig-Kreis.
Die Geschichte von Pater Aloysius Lauer habe ich dem "Heimat-Jahrbuch" des Kreises Gelnhausen 1956 aus einem Artikel von Pater Dr. Antonius Wallenstein auf den Seiten 23 bis 26 entnommen.
Nach meinem heutigen Besuch auf dem Frauenberg, kann ich nur sagen, das ich dem Kloster bestimmt bald wieder einen Besuch abstatten werde.
Hans-Christoph, ein sehr schöner Bericht und super Bilder.