Bundesversammlung des Kolpingwerk Deutschland wählt neuen Bundesvorstand - Augsburger Diözesane mit überwältigender Mehrheit gewählt
Bei der Bundesversammlung des Kolpingwerkes Deutschland vom 26. bis 28. Oktober 2012 in Fulda wurde der Bundesvorstand neu gewählt. Thomas Dörflinger, Bundestagsabgeordneter aus Waldshut-Tiengen, steht weiter an der Spitze des Katholischen Sozialverbandes. Mit Josef Holtkotte aus dem Erzbistum Paderborn wurde für Ottmar Dillenburg ein Nachfolger als Bundespräses gefunden. Dillenburg steht als Generalpräses seit dem vergangenen Jahr an der Spitze des Internationalen Kolpingwerkes. Holtkotte bekannte in seiner Vorstellung, dass er in der Kolpingjugend seiner Heimatgemeinde den "erdverbundenen Glauben" kennengelernt hat. Der 49-Jährige Priester war bereits Präses in einer Kolpingsfamilie, in einem Bezirksverband und acht Jahre Diözesanpräses im Erzbistum Paderborn.
Augsburger arbeiten weiter auf Bundesebene mit
Barbara Breher aus Pfaffenhofen an der Ilm und Rosalia Walter aus Buchloe wurden wieder in den Bundesvorstand gewählt. Breher wird wie in den zurückliegenden Jahren als stellv. Bundesvorsitzende die Geschicke des Verbandes auch im Bundespräsidium verantworten. Herbert Barthelmes aus Buchloe ist nicht mehr zur Wahl angetreten. Er wurde vor kurzem neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Kolping-Familienferienwerkes Diözesanverband Augsburg, das Träger des Kolping-Allgäuhaus in Wertach ist, zum stellv. Vorsitzenden des Kolping-Bildungswerkes in der Diözese Augsburg gewählt. Die kürzlich in die Bundesleitung der Kolpingjugend Deutschland gewählte Anna-Maria Högg aus Diedorf gehört in dieser Funktion auch dem Bundesvorstand an.
Zwei ehemalige Mitglieder aus dem Diözesanverband Augsburg sind Mitglieder des neuen Finanzausschuss. Dr. Martin Weber (ursprünglich aus Mindelheim) und Dr. Bernhard Mittermeier (ursprünglich aus Lauingen) werden in dem siebenköpfigen Gremium die finanzielle Ausrichtung des Kolpingwerkes Deutschland beratend und kontrollierend begleiten.
Verband bekennt sich zum Dritten Weg
Die 16 Delegierten aus dem Diözesanverband Augsburg hatten mit den anderen Teilnehmern schwierige Aufgaben in der Bundesversammlung zu meistern. Am Samstagnachmittag wurde die Satzung des Kolpingwerkes Deutschland an veränderte Sichtweisen und Entwicklungen im Steuer-, im Vereins- und im Gemeinnützigkeitsrecht angeglichen. Eine sehr gut vorbereitete Vorlage wurde von den Delegierten engagiert und sachlich diskutiert und einstimmig beschlossen. Auch dem Wunsch der Deutschen Bischofskonferenz wurde Folge geleistet und der Bezug auf die Grundordnung des kirchlichen Dienstes für den Verband und die jeweiligen Rechtsträger in die Satzung aufgenommen. Damit bekennt sich der Verband für den im Grundgesetz fundierten Dritten Weg für die Beschäftigten in den Kirchen. Nach der Genehmigung der Satzung durch die Deutsche Bischofskonferenz tritt diese in Kraft.
Rechtssicherheit für Kolpingsfamilien
Am Sonntagvormittag stimmten die Delegierten über die neue Satzung für die Kolpingsfamilien im Kolpingwerk Deutschland ab. Mit einer Gegenstimme wurde die Satzung angenommen. Durch die intensive Begleitung und Vorbereitung mit Juristen und der Rücksprache mit Finanzamt und Registergericht darf man von einer höheren Rechtssicherheit für die Kolpingsfamilien vor Ort ausgehen. Den Entwicklungen im Steuer-, Vereins- und Gemeinnützigkeitsrecht trägt die neue Satzung Rechnung. Jetzt ist es an den Kolpingsfamilien, die Satzung umzusetzen.
Messfeier Mitte der Beratungen
Am späten Samstagnachmittag feierten die Kolping-Engagierten aus ganz Deutschland in der St. Elisabeth Kirche am Gallasiniring den Sonntagsgottesdienst mit Generalpräses Ottmar Dillenburg, Bundespräses Josef Holtkotte und dem ehemaligen Bundespräses Alois Schröder. Die Diözesanpräsides und Kolpingbanner fast aller 27 Diözesanverbände umringten den Altar. Dillenburg rief die Gläubigen in der Predigt nach einem Wort von Adolph Kolping auf, die Nöte der Zeit zu sehen, diese zu beurteilen und dann zu handeln.
Gegen Ökonomisierung der Familienpolitik
In einer Erklärung mit der Überschrift "Familienpolitik ist und bleibt Herzensanliegen von Kolping" bekräftigt die Bundesversammlung das Engagement des Verbandes für die Familie. In der Erklärung heißt es: "Dass Familien heutzutage immer stärker den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden müssen, darf nicht im Ergebnis dazu führen, dass auch noch die Familienpolitik den Anforderungen des Arbeitsmarktes unterstellt wird. Das Kolpingwerk wendet sich gegen die zunehmende Ökonomisierung der Familienpolitik."
Pflegeversicherung zukunftssicher weiterentwickeln
Die Soziale Pflegeversicherung entsprechend ihrer auf Solidarität und Subsidiarität beruhenden Grundausrichtung als eigenständiges Leistungssystem zur Absicherung des Risikos der Pflegeversicherung zukunftsfähig weiterzuentwickeln, ist eine weitere Forderung der Delegierten aus den 27 Kolping-Diözesanverbänden Deutschlands. In einer Erkärung zu diesem Thema wird angemahnt, dass eine bisher getrennte Ausbildung in den Pflegeberufen nicht mehr zeitgemäß ist.
Jubiläumsjahre, Kolpingtag und Wahlcheck
Informiert wurden die Delegierten auch über die Planungen für das Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag von Adolph Kolping. 2015 sind es dann 150 Jahre, dass der Gründer des Kolpingwerkes verstarb. Aus diesem Anlass wird es vom 18. bis 20. September 2015 einen Kolpingtag in Köln geben. Zur Bundestagswahl im September 2013 wird ein Wahlcheck für die Kandidaten zu Familienpolitischen Themen vorbereitet.
Bürgerreporter:in:Kolping Augsburg aus Augsburg |
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