Magdalena Öl: Für einen Abend „das fremde Wesen“ bei den Wise Guys
Seit ich das Lied „Das fremde Wesen“ der A-cappella-Band Wise Guys zum ersten Mal gehört hatte, hatte ich den großen Wunsch, einmal statt Sonja Wilts die Frauenstimme singen zu dürfen.
Dabei habe ich mir die unterschiedlichsten Situationen ausgemalt ... so zum Beispiel, dass die Sängerin bei einem Wise-Guys- Konzert kurzfristig ausfällt und eine Frau aus dem Publikum als „Ersatz“ ausgewählt wird.
Aber die Tour mit „dem fremden Wesen“ im Programm ging vorbei, Sonja fiel nicht aus, und ich wurde bei meinem Konzertbesuch nicht auf die Bühne gerufen.
Doch jetzt, knapp fünf Jahre später, ist mein Traum wahr geworden! ;)
Im Sommer las ich auf der Homepage der Wise Guys, dass „das fremde Wesen“ von den Fans in die „Wunschtour 2011“ gewählt wurde.
Da Sonja nicht bei allen Konzerten mitsingen konnte, suchten die fünf A-Cappella-Profis nun für die einzelnen Städte Frauen, die beim „fremden Wesen“ den weiblichen Gesangspart übernehmen würden.
Dafür musste man das Lied auf Video aufzeichnen und einschicken. Nach langem Überlegen nahm ich am vorletzten Bewerbungstag das Video mit einem Bekannten auf und schickte es los.
Bereits zwei Wochen später kam die Zusage – ich wurde für das Konzert in Augsburg am 9. Dezember ausgewählt! Ich habe mich darüber wahnsinnig gefreut!
Dann war es dann endlich soweit – der 9. Dezember 2011 war da!
Bis zu diesem Tag war ich kaum aufgeregt, aber das änderte sich nun stündlich. In immer kürzeren Abständen sprach ich den Text der Strophe vor mich hin, um ihn ja nicht zu vergessen.
Drei Stunden vor Konzertbeginn wurde ich vom Tourmanager der Wise Guys beim Künstlereingang empfangen.
Dieser lotste mich dann in die Umkleide, in der sich bereits Dän befand. Er begrüßte mich freundlich und bot mir gleich etwas zu trinken an. Kurz darauf kamen auch die vier anderen.
Sie waren alle sehr nett, gar nicht abgehoben, sondern richtig zum Anfassen und total locker drauf, obwohl noch einige organisatorische Dinge zu klären waren.
In der Umkleide probten wir dann einmal das Lied. Das war ein irres Gefühl! Ich mit den Wise Guys!
Eddi, der die Hauptstimme singt, hatte die Tage zuvor Sprechverbot, weil er eine Stimmbandentzündung hatte und wusste noch nicht 100&ig, ob die Stimme das ganze Konzert durchhalten würde.
Beim Proben war ich schon etwas nervös, aber die Jungs machten mir Mut und lobten mich. Als Erinnerung an diesen Tag bekam ich von den Wise Guys ein „fremdes Wesen“-Schlüsselband mit Unterschriften.
Nils führte mich dann in die Schwabenhalle und erklärte mir, wie der Soundcheck funktioniert, den ich mir dann anhören/-sehen durfte.
Dadurch, dass ich schon in der Halle war, sicherte ich mir gleich einen der vordersten Plätze und genoss dort die erste Hälfte des Hammer-Konzertes.
Es war toll, die Wise Guys so von der Nähe zu sehen!
In der Pause ging ich dann zu meiner Familie, die mich begleitet hatte, auf die Tribüne. Von dort aus hörte ich mir die zweite Hälfte des Konzertes an.
Vor dem offiziell letzten Lied kündigte Dän an, dass es heute wieder einen Afterglow geben werde, in dem „das fremde Wesen“ performt wird. Und dann nannte er meinen Namen! Meine Familie begann zu klatschen und die umliegenden Leute schauten sich zu mir um.
Ich war so nervös, dass ich zu zittern anfing, hatte aber auch eine große Vorfreude auf den Auftritt.
Nach dem Konzert durfte ich noch einmal Backstage zu den Wise Guys. Wir unterhielten uns noch kurz, sie versuchten, mir etwas mein Lampenfieber zu nehmen und erzählten mir, dass ich aus 150 Bewerberinnen ausgewählt worden war, was mich schon ein wenig stolz gemacht hat.
Eddi sagte mir noch, dass Dän heute die Hauptstimme singen werde, er sich es aber nicht nehmen ließe, das Duett am Ende des Liedes mit mir zu singen.
Und dann hatte das lange Warten ein Ende. Wir gingen zusammen in das Foyer, das bereits voll von den Zuhörern war, die alle geblieben waren Ganz vorne habe ich meine Familie entdeckt, die mir zulächelte.
Dän begann zu singen und ich war überglücklich, aber auch aufgeregt und hatte Angst, dass mir der Text nicht mehr einfallen würde. Doch es ging gut.
Die ersten Töne waren noch etwas leise und wackelig durch die Aufregung, aber dann fühlte ich mich total wohl.
Als am Ende Eddi zum Duett zu mir nach vorne trat und wir zusammen sangen und performten, war ich einfach nur glücklich. Am Ende umarmten mich die fünf und bedankten sich mit lieben Worten bei mir. Es war ein unbeschreibliches Gefühl mit den Wise Guys zu singen und ein einmaliges Erlebnis, das ich nicht vergessen werde.
Text: Magdalena Öl
Bilder: Andreas Gleixner
PS von Andreas Gleixner: Auch ich möchte mich an dieser Stelle noch mal ganz herzlich bei den Wise Guys bedanken. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß beim Fotografieren und kann diese Gruppe nur jedem empfehlen der sich für Musik interessiert. Jungs ich komme wieder zum Fotografieren ;-) Bei nächster Gelegenheit ;-)