Enkaustik ? – Ausstellung der Eichenauer Künstlerin Irene Siegel

Irene Siegel
10Bilder

(Eichenau) Irene Siegel stellte 2007 im DLZ in der Bahnhofstraße 38 ihre Bilder in traditioneller aber auch innovativer Wachsmaltechnik aus. Weitere Bilder waren in der Traditionsgaststätte „Zur Eiche“ im Schlegel Hochhaus an der Eichenauer Unterführung zu sehen.

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Die Eichenauer Künstlerin, die ihr Atelier im bei Dachau hat, hat sich eine neue Maltechnik erschlossen, die Enkaustik. „Enkaustic ist ein alter stehender Begriff der Kunstgeschichte, der seine Wurzel im Alt-griechischen hat. Mit Encaustic wird eine Technik beschrieben, bei der man Wachsfarben in verschiedenen Verarbeitungsformen zusammen mit Hitze verarbeitet. Ob während der Arbeitsweise Hitze benutzt wird oder erst die Farbe pastös aufgetragen und anschließend zum Schwitzen gebracht wird, ist unwesentlich. Encaio ist die Wurzel, aus der der stehende Begriff kommt.“ Die Technik ist in der Region noch wenig bekannt, aber es gibt einen eigenen Kunstverein, der sich dieser besonderen Technik widmet.
„Die klassische Encaustic-Malerei ist ein antikes Malverfahren, bei dem mit Wachs gebundene Farben heißflüssig auf Stein, Holz oder Elfenbein aufgetragen wurden oder bei einem kalten Auftrag durch einen heißen Spachtel, der “Cauteria”, auf den Malgrund “eingebrannt” wurden (encaustic, griechisch: einbrennen).
Bereits 3000 Jahre v. Chr. war diese Technik bei den Ägyptern bekannt (Mumienporträts) und fand ihren Höhepunkt in der klassischen Epoche der griechischen Kunst. Hervorragende Zeugnisse sind ägyptische Mumienbildnisse (Raum 62 des britischen Museums in London oder im Nationalmuseum in Kairo) sowie Wandgemälde aus Pompeji und Herculaneum. Die Encaustic-Malerei stellte ein bewährtes und dauerhaftes Malmedium dar - lange vor der Erfindung der Ölmalerei. Im Mittelalter ging die Kenntnis der enkaustischen Technik verloren - vermutlich lag dies daran, dass die umständliche Handhabung viele Menschen davon abhielt, diese Kunstform auszuüben. Dieses Problem ist heutzutage mithilfe moderner elektrischer Geräte gelöst die «Cauteria» ist durch das handliche Maleisen ersetzt. Heute ist es uns wieder möglich, das Geheimnis der leuchtenden Wachsfarben zu erforschen. Der Höhepunkt der Encaustic lag in der klassischen Epoche der griechischen Kunst in Ägypten vom
1. bis 3. Jahrhundert. Am bekanntesten sind wohl die griechisch-römische Fayum Mumienporträts, die den Toten im Grab mitgegeben wurden.
In der Oase Fayum, eine blühende Gemeinschaft im Niltal, lebten zwischen 1. und 3. Jahrhundert Griechen, Ägypter, Syriers, Libyer und andere Völker. Eine beachtliche griechische Bevölkerung hatte sich nach der Eroberung durch Alexander hier niedergelassen und übernahm allmählich die ägyptische Gewohnheiten. So mumifizierten auch sie ihre Toten und gaben sie einen Encaustic Porträt mit ins Grab. Diese sind die Einzige noch verbliebene Encaustic Kunstwerke der Antike. Es ist bemerkenswert, wie frisch die Farben noch nach mehr als 2 Jahrtausende erscheinen durch die schützende Wirkung des Wachses. Ein wichtiges Merkmal dieser Bilder ist die Anwendung von Blattgold, entweder als Hintergrund oder, wie hier, als Kleidung oder Schmuck. „Text entnommen aus Encaustic painting Malschule by HOBBYRING.

Zur Geschichte:
„18. Jahrhundert - Wiederbelebung einer alten Kunst
Im 18. Jahrhundert war der französische Archäologe und Literat Anne-Claude-Philippe Comte de Caylus in der Neuzeit einer der großen Wegbereiter der Encaustic. Er führte, basierend auf alten Schriften und pompejanischen Wandbildnissen, zahlreiche Untersuchungen und Versuche durch eigene Erfahrungen und Forschungen fasste er in zahlreichen Encaustic-Abhandlungen zusammen. Anhänger für seine Methoden fand er an der Pariser Akademie. In der Bibliothek der Abtei von Saint-Germain-des-Près errichtete man zu Ehren Caylus´ ein Denkmal, das von der Wiederentdeckung der Encaustic zeugt. Letztlich aber mussten die Künstler und Gelehrten des 19. Jahrhunderts erkennen, dass die antike Encaustic anhand der wenigen Quellen nicht mehr identisch rekonstruiert werden konnte. Man ging deshalb dazu über, diese Technik wiederzuerfinden und als die „Neue Encaustic" anzuwenden. Ein eigenes Zentrum der Encaustic entwickelte sich in München: durch Leo von Klenze und Georg Dillis inspiriert, schickte König Ludwig I. von Bayern den Künstler Georg Hiltensprenger nach Italien, damit er dort Encaustic studierte. Die berühmtesten encaustischen Bildnisse schuf sein späterer Hofmaler Carl Rottmann ) mit seinen ersten Exemplaren des Griechenlandzyklus (1838).Auf 23 Steingussplatten schildert Rottmann seine subjektive Sicht Griechenlands. Teile dieses Zyklus sind in der Pinakothek in München zu besichtigen. Nach wie vor waren die angewandten Methoden jedoch zu aufwendig, um der Encaustic zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen. Selbst Künstler wie Elena Schiavi oder Hans Kohl konnten ihr nicht zu Popularität verhelfen, wenn auch die Encaustic durch Jasper Johns (Flagge auf orangefarbenem Feld, 1957) Einfluss auf die Popart nahm.“

Es gibt auch eine internationale Ausstellungsübersicht, die eine gute Einführung in die Kunst von Irene Siegel bietet.

Wer sich für die Technik näher interessiert, kann auch in Weilheim eine eigene Malschule besuchen.

Ihre Werke sind derzeit noch sehr preisgünstig zwischen 40 und 140.- Euro hängen aber schon in einigen Eichenauer Haushalten.

Wer sich für die Technik näher interessiert, kann auch in Weilheim eine eigene Malschule besuchen.

Basisartikel zu Eichenau.
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...
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Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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