Eichenau und seine Gaststätten

Eichenauer aus dem Süden Italiens
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Warum hat Eichenau keine Wirtschaft gleich bei der Kirche, wie es sich für eine „typisch bayerische Ortschaft“ gehört? Die Antwort ist hier einfach, denn zwei Gastwirtschaften waren schon da, bevor sich die Siedler daran machten, 1920 einen Kirchenbauverein zu gründen.

Die Vereinsgründungen wurden natürlich in einer Wirtschaft besiegelt, sie hießen entweder „Zur Kolonie“ oder "Zur Deutschen Eiche" .
Die "Kolonie" änderte ihren Namen, als sie 1921 zur Poststelle befördert wurde und heißt seitdem „Zur Post“ oder auch „Schliefer“ nach dem Hausnamen der Familie. Die andere Wirtschaft war der Ausgangspunkt für die Besiedlung von Eichenau und hieß "Zur Deutschen Eiche", dann "Zur Eiche" und heute (2020) "Castanho".

Der ursprüngliche Bau von 1898 mit einigen Erweiterungen wurde 1968 abgerissen und machte einem Hochhaus mit Gastwirtschaft Platz- "Schlegelhaus" .

Gaststätten können in ihrer Bedeutung für die Entwicklung einer Ortschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie sind Mittelpunkt des Vereinslebens und öffentlicher Treffpunkt und oft sind die Wirtsleute in mehreren Vereinen in den Vorständen.

So auch in Eichenau am Anfang. Keimzelle des Ortes war die Gaststätte von Leonhard Mayr und er war es auch, der auf die Idee kam, für die kleine Siedlung, die sich im lichten Wald hinter seinem Haus entwickelte, schon 1907 einen eigenen Namen zu beantragen.

Von dieser Gaststätte „Zur deutschen Eiche“, später auch oft „Bahnhofswirtschaft“ genannt, oder au "Kögelmeier",, hatte man noch bis ca.1913 einen freien Blick über den Bahndamm in Richtung Flugplatz Puchheim und am Wochenende kamen nicht nur die „Kolonisten“ aus München. Diese verbrachten in ihren Gartengrundstücken und Sommerhäuschen das Wochenende.
Es kamen auch richtige Ausflügler, die die zusätzlich am Wochenende angesetzten Bahnfahrten in die „Sommerfrische“ nutzten. Die Wochendgrundstücke lagen weit entfernt vom Bahnhof auf etwas trockenerem Grund, wo die Münchner Druckereibesitzer Hieronymus Russ schon 1910 anfing kleine Parzellen zwischen späterer Wiesenstraße und Niblerstraße ( die damals „Hauptstraße“ genannt wurde,) zu verkaufen.

Vom Haltepunkt der Bahn in der Kurve bei Roggenstein ging man dann auf dem heutigen Ostpreussenweg entlang des Bahndammes Richtung Gut Roggenstein, über die Starzelbachbrücke an der heutigen Pferdewiese, wo 1922 ein kleiner Staudamm gebaut wurde, um mit einer Turbine etwas Strom für die Siedler zu erzeugen.

Von dort war es dann noch 1 km am Bach entlang bis zur Wirtschaft „Zur Kolonie“ der Familie Schliefer/Riedel.

Da Eichenau sich von Anfang an als eine Siedlung von München - Pendlern entwickelte, lag es nahe beim 1935 neu errichteten Bahnhof, (der nun „Haltepunkt Eichenau“ hieß und nicht mehr „Roggenstein“) auch einen kleinen Kiosk zur errichten. Dieser war für ein trinkfestes Stammpublikum bis zum Aufkauf durch die Gemeinde 2001 in Betrieb.

Am Anfang der Besiedlung wurde die Schankerlaubnis für Alkohol mehrfach verweigert . Mit dem Neubau des Warteraumes mit Kiosk im Jahre 2005 für ca.1 Mio Euro und Verpachtung an die Eichenauer Bäckerfamilie Fritz, wurde der Kiosk auf Wunch des Gemeinderates „alkoholfrei“.

Eine besondere Eichenauer Gastätte war die Betriebskantine auf Gut Roggenstein. Auch hier fanden Eichenauer Vereinsversammlungen statt. Hier traf sich auch der Schützenverein, bis die Kantine geschlossen wurde.

Als öffentliche Gaststätte „Bürgerstuben“ wurde die Vereinsgaststätte des ESV der Friesenhalle erst eingerichtet, als der Bau von der Gemeinde übernommen wurde und die Sporthalle des ehemaligen Eisenbahnersportvereins ausgebaut wurde. Heute ist es eine öffentliche Gaststätte mit Mittagstisch im Besitz der Gemeinde und verpachtet an die Familie Ledic.

Auch die Fußballer des FC ( vormals VfR) bekamen eine eigene Vereinsgaststätte. Sie entstnd beim Neubau der Zweifachturnhalle an der Schule Mitte an der Parkstrasse, 1988. Im Zuge der Verlegung der Sportplätze an der Friesenstraße in das Sport- und Freizeitgebiet plant die Gemeinde 2007 für ca. 1,7 Millionen Euro ein neues Vereinsheim mit (nicht öffentlicher ) Gaststätte für den Fußballclub.

Zu den Sportgaststätten gehört auch das Lokal beim Tennisverein, das an einen Inder verpachet ist und im Winter in der Tennishalle auch als öffentliche Gaststätte geöffnet ist
.
In der sogenannten “Eisenbahnersiedlung“ im Süden der Friesenhalle, um den Waxensteinplatz herum bestand natürlich auch Bedarf für einen Treffpunkt. Dieser Nachfrage kam die Wirtschaft „Zur Tinny“ entgegen. Hier treffen sich auch heute noch die Kegelfreunde und die Gemeinde förderte den Ausbau der Kegelbahn mit öffentlichen Geldern
Im Gewerbegebiet entstand auch eine Wirtschaft. Adi Schlegel, der seine Wirtschaft an der Olchinger Strasse verpachtet hatte, richtete ein Pilspub mit Mittagstisch für die Beschäftigten im Gewerbegebeit ein.

Für die Jugend entwickelte sich die „Erlebnisgaststätte“ Dampflok an der Bahnhofstrasse, da die Entfernung zur umliegenden Wohnbebauung relativ weit ist, zumindest sind im eigenen Gebäude nur die Büroräume des Amperverbandes waren.

Unter weiteren Gaststätten muss noch die "Trinkstube“ in der Wiesenstrasse erwähnt werden, sie hatte aber nur einen kleinen Einzugsbereich mit Stammpublikum und schloss 1999.
Schon lange geschlossen ist die Gaststätte des Bäckermeisters Michale Feicht inder Zugspitzstraße. Anfang der 1960er Jahre erlangte Sie einen hohen Bekanntheitsgrad als erste "oben ohne" Bar.  Erwähnenswert auch der ehemalige Brückenwirt für 10 Jahre an der Hoflacher Straße.
Wichtiger sind heute als Speisegastätten und Treffpunkte für Stammtische und Familienfeiern insbesondere die vier italienischen Gastwirtschaften sowie das neue chinesische Lokal der Familie Zhang an der Hauptstraße. Die italienische Eisdiele an der Hauptstraße soll nicht unerwähnt bleiben.

Das "Café in der Au"

Basisartikel zu Eichenau.

http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...


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Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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