Familienausflug ins Sealife München
Bei traumhaften Sonnenschein, aber doch kalten Frühlingstemperaturen entschlossen wir uns zu einem Familiensonntagsausflug ins Sealife München im Olympiapark.
Wir waren relativ frühzeitig dran und fuhren auf den Parkplatz am Eisstadion. Das Sealife ist aber auch sehr gut mit der U3 zu erreichen.
Vom Parkplatz gingen wir ins Olympiagelände, wo das Sealife gut ausgeschildert war. Durch sein natürliches, mit Gras überwachsenes Dach, war es nicht sofort zu sehen. Erst als wir dem Olympiaturm näher kamen, erkannten wir auch die moderne Architektur des Aquariums.
Leider benötigten wir noch Karten, sonst hätten wir den gesonderten Eingang nutzen können. Wir mussten knapp 20 Minuten warten. Eine kurze Wartezeit, wenn man bedenkt, dass es auch bis zu 2 h dauern kann, bis man an der Kasse steht. Es lohnt sich also die Karten im Vorverkauf zu bestellen. Besonders da man mit diesen Karten und einem Stempel den ganzen Tag immer wieder ins Sealife darf.
An der Kasse gab es einen Zettel mit Rätselfragen für die Schulkinder, die im weiteren Verlauf sehr interessant waren.
Bevor wir die „heiligen“ Hallen des Großaquariums betreten durften, wurde von den Kindern auf „Nemo“ ein Bild gemacht und dann warteten wir erst mal vor einer Tür und wurden danach in einen Vorraum gelassen. Hier erklärte uns eine Stimme vom Band, was uns gleich alles erwarten würde.
Von der Quelle der Isar, über die Donau, das Donaudelta ins Schwarze Meer zeigt das Sealife über 10.000 Fische aus 120 Arten wie Katzenhaie, Schmetterlingsrochen, Adlerrochen, Lotsenfisch, Bernsteinmakrele, Thunfische, Drachenköpfe, Muränen, Zackenbarsch, Heringskönig, Anemonen, Korallen, Krebse, Langusten, Hummer, Seepferdchen und Quallen.
Wie man an der Aufzählung unschwer erkennt, ist jeder, der hier „bunte“ Aquarien wie zu Hause erwartet völlig falsch. Durch Begeisterung für die heimischen Meere den Wunsch nach Erhaltung und Schutz zu wecken“, so lautet der Gedanke hinter dem einzigartigen Konzept. SeaLife verfolgt also nicht nur das Ziel, gute Unterhaltung zu bieten, sondern auch Sensibilität für die bedrohten Ökosysteme der heimischen Flüsse und Meere zu wecken. Dementsprechend sind keine exotischen oder vom Aussterben bedrohten Tiere und Meeressäuger zu sehen, die in Gefangenschaft nicht artgerecht zu halten sind. Die Besucher erhalten einen umfassenden Einblick in die komplexen Lebensräume der heimischen Gewässer, des schwarzen Meeres und des Mittelmeeres.
Die Rätselscheiben und Antwortkästen für die Rätselkarten, bei denen die Kinder selbst aktiv werden können, nehmen zusätzlich Bezug zu aktuellen Umweltthemen wie Fischsterben, globale Erwärmung oder Überfischung der Meere. Sie geben immer 3 Antwortmöglichkeiten, aus denen die Kinder eine Farbe, rot-gelb-oder blau, aufkratzen dürfen. Selbst unser lesefauler Sohn hat mit Begeisterung die Fragen gelöst. Lockt doch als Gewinn ein Jahr freier Eintritt ins Sealife.
So zogen wir vorbei an der Isar mit Regenbogenforellen, kleineren Aquarien mit anderen einheimischen Fischen bis zu einem recht großen Becken in dem große Störe, Hechte, Karpfen und Schwärme mit „Rotfedern“ geschwommen sind.
Auch die Vielfalt der Aquarien war interessant. Es wird eine Vielzahl verschiedener kompletter Lebensräume präsentiert. Die 30 liebevoll gestalteten Becken sind vom hüfthohen Rochenbecken bis zum säulenartigen Standaquarium mit Mikroskopeffekt in Form und Design äußerst unterschiedlich. Vorbei sind die Zeiten aufgereihter und quadratischer Becken. Die Bassins verschmelzen in allen erdenklichen Formen mit der räumlichen Gestaltung und Dekoration. Der Besucher erkundet z.B. das maritime Leben rund um einen Pier oder taucht zu dem trojanischen Pferd. Die Ausstellungen starte an der Flussquelle und führt in immer tiefere Gewässer. Von Abschnitt zu Abschnitt versinkt man weiter in die Unterwasserwelt.
Begeistert war unser Sohn von dem „spacigen“, blauen Rundaquarium indem er das Schwarmverhalten der Fische sehr gut beobachten konnte. Aber auch die Quallen, die für ihn wie Blumen aussahen, und die Seesterne faszinierten ihn.
Und wer hat schon mal einen Hummer gesehen, der durch ein „Fischaugenglas“ wie ein riesiges Monster aussah.
Die Rochen waren fast handzahm und sehr neugierig. Man musste sich schon zusammen reißen um die Fische nicht zu streicheln, wenn sie ihre Nase aus dem Aquarium streckten.
Im 7 Meter tiefen Mittelmeerbecken fühlte man sich dann wie ein Taucher, der zum trojanischen Pferd getaucht ist und über dem nun die Haie und die Fischschwärme kreisen. Interessant waren an diesem Becken die verschiedenen Blickwinkel, ob nun im Tunnel oder von oben, das Becken sah immer wieder ganz anders aus.
Die Information kam auch nicht zu kurz. Hier setzt SeaLife neben Texttafeln und Videos besonders auf persönlichen Kontakt. Die SeaLife-Mitarbeiter gehen auf die Besucher zu, beantworten alle Fragen und erläutern Zusammenhänge. Ohne erhobenen Zeigefinger wird so die Schönheit, aber auch die Zerbrechlichkeit der Ökosysteme deutlich. Wir durften das bei den Anemonen und Rochen live miterleben.
Nach 3 Stunden waren wir wieder am Tageslicht.
Auch wenn Futter, Wasseraufbereitung (in einer Umwälzanlage werden 700.000 Liter Wasser ständig aufbereitet. Cirka drei Prozent des Wassers werden monatlich ausgetauscht. Biologische Filter, Denitrifikationsfilter, Ozon-Abschäumer, Wellenmaschinen und Strömungsgeneratoren sorgen für einen opitmalen Lebensraum für die Fische), Personal und Tierarzt viel kosten mögen, so finde ich den Eintritt mit 11,50 Euro und für Kinder 8.50 Euro sehr teuer. Leider werden innerhalb des Aquariums keine sanitären Anlagen zur Verfügung gestellt. Die einzige Toilette befindet sich am Eingang/Ausgang, war aber dafür sehr sauber. Die schmalen Gänge führten leider immer wieder zu Problemen mit den Kinderwägen.
Alles in allem war es ein schöner Ausflug, der leider sehr teuer war.
Text: Anja Gleixner
Bürgerreporter:in:Andreas Gleixner aus Fürstenfeldbruck |
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