Beltane - Walpurgisnacht - Freinacht
Beltane (auch Beltaine oder Bealtaine, irisch) wird in der Nacht zum und am 1. Mai selbst gefeiert
Beltane war wie viele ähnliche Feste auf der Welt ein Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest, es gehört zu den sogenannten Feuerfesten. Es steht für das Neuerwachen und die Aufbruchstimmung der Erde nach dem Winter, ein Fruchtbarkeitsfest nicht nur im Sinne der Fortpflanzung, sondern auch für Kreativität, neue Ideen, Projekte oder neue Beziehungen. Im keltischen Jahreskreis kann es mit der aufblühenden Jugend verglichen werden. Soweit wir heute noch darüber Wissen besitzen, stellten in der irischen Mythologie Übergänge aller Art (Land/Wasser, Erde/Luft, Jahreszeiten) besondere, heilige Orte und Zeiten dar. An diesen Grenzpunkten und -zeiten sollen die Übergänge von „Dies- und Anderswelt“ als besonders durchlässig gegolten haben.
Das Fest wurde in späterer Zeit von Neuheiden wiederbelebt und neu interpretiert, u. a. als mystische Vereinigung von „Gott“ und „Göttin“, Beginn des Wachstums in der Natur, Zunahme der Kraft von Feen und Elfen, Zeit des Chaos, der „wilden Energie“, der Liebe und Vereinigung.
Hier wird der Name Beltane oder Beltaine für eines der acht Jahresfeste verwendet. Obwohl sich der Feiertag einiger Merkmale (etwa der Freudenfeuer) des gälischen Beltane bedient, ist es sowohl hinsichtlich der Bedeutung (Betonung der Fruchtbarkeit) als auch der Rituale (Tanz um den Maibaum) näher mit dem germanischen Mai-Feiertag verwandt. Einige Heiden feiern Beltane, in dem sie den Akt zwischen dem Herrn und der Herrin des Mai aufführen. Gerald Gardner, einer der wichtigsten Initiatoren des Wicca, bezieht sich mit der Bezeichnung „Vorabend des Mai“ auf Beltane
Als Freinacht wird die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai bezeichnet. Besser bekannt unter dem Namen "Walpurgisnacht" ranken sich eine Menge Legenden und Bräuche um diese besondere Nacht im Jahr. So sollen sich in der Walpurgisnacht die Hexen versammeln, um auf ihren Besen zum Hexen-Sabbat auf den Brocken im Harz, bzw. in Franken auf das "Walberla" zu reiten. Der Name "Walpurgis" leitet sich von der Heiligen Walburga ab, die als gelehrte und wohltätige Äbtissin des Klosters Heidenheim 778 verstorben ist. Sie galt als die Beschützerin der Zauberkünste und gerade in der Region Eichstätt wird das "Walpurgisöl" für allerlei Beschwerden eingesetzt; allerdings weisen die Bräuche dieser Nacht keine Bezüge zur Hl. Walburga auf.
Die Ursprünge der Freinacht liegen nicht - wie oft vermutet und behauptet - in alten Hexenkulten, sondern haben mit dem alten Musterungstermin am Ersten Mai zu tun. Vor dem Eintritt in den Militärdienst erbot sich hier für die jungen Männer noch einmal die Gelegenheit zu ausgelassenen Streichen, bevor für sie der "Ernst des Lebens" in den Kasernen - weit weg vom Zuhause - begann.
Die Freinacht war in der Vergangenheit den ledigen Burschen vorbehalten, die sich einen Spaß daraus machten, Gartentüren und -tore auszuhängen und woanders zu deponieren oder Blumentröge, Hausbänke, nicht abgeschlossene Fahrräder usw. zu "verziehen" oder mit Gartenmöbeln aus diversen Vorgärten neue Ensembles auf dem Kirch- oder Dorfplatz zu gestalten. Sehr beliebt war es auch, eine "Spur" von "ihm" zu "ihr" zu legen. Entweder verwendete man dafür Sägemehl oder malte als Verbindung zwischen den beiden Häusern einen weißen Farbstrich auf die Straße, der - zum großen Bedauern der Betroffenen - weit über den 1. Mai hinaus hielt. Solche Lektionen waren für die beteiligten Parteien in der Regel schwer zu verkraften, vor allem, wenn die Beziehung noch nicht öffentlich war. Manchmal nutzten die Jugendlichen die Freinacht auch dafür, Ereignisse aus dem Gemeindeleben oder die verantwortlichen Lokalpolitiker zu karikieren. So wurden z. B. Ortsschilder mit Spottnamen überklebt oder an den Rathäusern Transparente mit frechen Versen angebracht.
Inzwischen wird die Freinacht leider sehr oft als Freibrief angesehen. Besonders in der Stadt ziehen Gruppen von Jugendlichen um die Häuser, um ungezählte Rollen Klopapier um Autos zu wickeln oder Ketchup, Senf und Rasierschaum an Haustüren, Fahrrädern usw. zu verteilen. Ärgerlich, aber vergleichsweise harmlos. Problematischer sind die vandalistischen Tendenzen, die vor dem Aushängen von Kanaldeckeln, dem Einschlagen von Schaufensterscheiben und dem Ausleeren von Mülltonnen nicht halt machen. Losgelöst von jedem kulturgeschichtlichen Kontext reduzieren sich diese Aktionen auf bloße Zerstörungswut, gepaart mit Halbwissen um einen "guten alten Brauch".
Diese Informationen habe ich zusammen gestellt um einmal auf zu zeigen, wie eng diese Feste verwebt sind.
Bürgerreporter:in:Anja Völkl aus Fürstenfeldbruck |
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