Milupa wird verschrottet
Viele Jahrzehnte waren die Produktionsgebäude von Milupa ein gewohnter Anblick für Bahnreisende, welche aus Friedberg, Frankfurt oder dem Hintertaunus nach Friedrichsdorf fuhren. Damit ist es seit Oktober 2011 vorbei.
Die Firma Milupa wurde schon vor dem zweiten Weltkrieg von Emil Pauly in Friedrichsdorf gegründet. Bis in die 80iger Jahre expandierte das Unternehmen. In den 90iger Jahren begann jedoch der Niedergang des Produktionsstandorts Friedrichsdorf, der mit einer Schließung des Werks 2005 endete. Lediglich die in zwei neueren Gebäuden untergebrachten Laborgebäude blieben in Betrieb. Dort untersucht ein ausgegliederter Unternehmensteil Nahrungsmittel auf Schadstoffe. Ferner soll die Verwaltung in Friedrichsdorf bleiben, wobei die zugrhörigen Mitarbeiter zunächst in ein Bürogebäude am Bad Homburger Bahnhof ausgelagert wurden.
Das stillgelegte Werk soll einem Einkaufszentrum und Wohnungen weichen, welche die Investoren TenBrinke und Bouwfonds errichten möchten. In einer Infoveranstaltung am 24.2.2011 konnten sich interessierte Bürger über die geplante Neubebauung des Areals informieren. Ein Modell zeigte plastisch, wie die zukünftige Bebauung aussehen solle, versprach aber etwas zu viel: Den auf dem Bahnhofsgelände platzierten ICE wird man in Friedrichsdorf auch nach dem Bau des Einkaufszentrums kaum zu sehen bekommen.
Im Oktober 2011 konnten die ersten Abrissarbeiten auf dem Gelände beobachtet werden, wobei Fenster, Fußböden oder die Verkleidungen von Gebäuden entfernt wurden.
Nicht vom Abriss betroffen ist die frühere Teefabrik, die am Ortsausgang Richtung Seulberg steht. Zum Werk gehörte außerdem das Richtung Burgholzhausen liegende DHL-Lager.
Links
Ruinenlandschaft in Friedrichsdorf
Monster im Haus
Das Ende von Milupa
Central Laboratories Friedrichsdorf
Bilder von Sören-Helge Zaschke und Simone Schmitt