Ausbau der Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt und Bad Vilbel im März 2018
Im Frühjahr 2017 konnte man die Main-Weser-Bahn noch im Originalzustand besichtigen. Auf den geplanten Ausbau deuteten nur einige Kleinigekeiten hin, die nicht direkt auffielen: Sträucher und Bäume waren auf toten Gleisen und am Bahndamm geschnitten worden, und für den Reptilienschutz angelegte Steinhaufen waren auch ein Zeichen zukünftiger Bauaktivität.
Im März 2018 waren zwar auch noch keine Ausbaumßnahmen erkennbar, aber die Umgebung der Bahnstrecke hatte sich stark verändert. Der folgende Bericht über eine Tour von Frankfurt/West nach Bad Vilbel am 25.03.2018 zeigt die wichtigsten Änderungen auf.
Nahe des Westbahnhofs finden Gleisbauarbeiten statt. Das Gleisbett vom rechten Gleis an der Seite wird ausgebaggert, während auf dem Nachbargleis ein Bauzug das Material abtransportiert. Wegen der Bauarbeiten gilt ein Sonderfahrplan. Auf dem betroffenen Streckenabschnitt fahren die S6 im Halbstundentakt und RE-Züge im Stundentakt. Die Baumaßnahme läuft unter dem Titel "4-gleisiger Ausbau Frankfurt-Bad Vilbel". Ob die aktuelle Baumaßnahme wirklich in direktem Zusammenhang mit dem Ausbau steht, lässt sich schwer sagen, da in diesem Streckenabschnitt keine zusätzlichen Gleise entstehen werden.
Ein Stück weiter - wo nur noch zwei Gleise liegen - gibt es links der Gleise eine nicht zu übersehende Veränderung: Hinter einer Lärmschutzwand wurde eine breite Fläche gerodet. Einige Schutthaufen deuten darauf hin, dass auch einige Kleingärten samt Gebäuden dem Bauvorhaben weichen mussten.
An den Fußgängerunterführungen hat sich noch nichts geändert. Aber auch hier deuten Bauzäune vor gerodeten Flächen auf die Baumaßnahme hin.
In Ginnheim sind die alten Gleise verschwunden. Das alte Stellwerkshäuschen, dessen Fenster schon im letzten Jahr mit Brettern verschlossen waren, steht aber noch. Ein Bauzaun hält Besucher von der geräumigen Freifläche fern. Dort steht außerdem eine Anlage mit der Beschriftung "jetwash", welche wohl zum Reinigen der Räder von Baustellenfahrzeugen dienen soll.
Die gerodeten und abgesteckten Flächen befinden sich links der Bahn. Auf der rechten Seite steht ein Bahnhaus mit Garten, welches komplett von einem Bauzaun umstellt ist. Ein fehlender Durchgang nahe des Hauseingangs lässt vermuten, dass dieses Haus zur Zeit nicht bewohnt wird. Ob es nach dem Ausbau der Bahnstrecke noch an seinem Platz steht, bleibt abzuwarten.
Ein Stück weiter stehen einige Wohnblocks links der Bahn. Auch hier wurde der Grünstreifen am Bahndamm gerodet. Ein Bauzaun steht hinter den Vermessungspflöcken. Während die Parkplätze noch in voller Größe verfügbar sind, ist der größte Teil eines Sandkastens nicht mehr zugänglich.
Am Bahnhof Eschersheim wurde schon im letzten Jahr gebaut. Beiderseits der Bahn sind zwei größere Gebäude entstanden, die sicherlich vor dem Bahnhofsumbau fertig sind. Ein über die Gleise führender Fußgängersteg wurde schon abgesperrt und für den Abriss vorbereitet. Früher konnte man außerdem beim Bahnhofsgebäude die Gleise auf einem Betonsteg überqueren, von welchem aber der über die Gleise führende Teil längst verschwunden ist. Aktuell können die Gleise nur auf einer benachbarten Straßenbrücke gequert werden, auf der nicht nur Autos, sondern auch Straßenbahnen verkehren.
Hinter dem folgenden Bahnübergang wurde erst die rechte, dann die linke Seite der Bahn freigeschnitten.
Beim nächsten Bahnübergang hinter der Autobahn wurde rechts der Bahn ein riesiger Sandhaufen aufgeschüttet. Wer hier die Bahn überqueren möchte, ohne sich die Schranke öffnen zu lassen, kann einen niedrigen Durchlass vor dem Bahnübergang nutzen. Weder Brombeeren noch andere Pflanzen versperren jetzt den Weg zu dieser Querungsmöglichkeit.
Das Gelände beim Güterbahnhof vor der Station "Frankfurter Berg" wurde eingezäunt. Hier stehen nun zahlreiche Container für Bauarbeiter.
Die Fläche zwischen dem Bahnhofsgebäude am Frankfurter Berg und der vorbeiführenden Straße wurde komplett gerodet. Auch die Bäume am Bahnsteig stehen nicht mehr.
Zwischen Frankfurter Berg und Berkersheim sind wieder links der Bahn zahlreiche gerodete Flächen zu finden.
Beim Blick von der B3-Brücke sieht man gerodete Flächen zur Linken und rechts einige neue Masten am Rand des Bahndamms liegen.
Kurz vor Bad Vilbel und in der Nähe der Station "Bad Vilbel Süd" findet sich noch zwei große Sandhaufen. Die Bahnstation kann nur noch auf der Stadtseite verlassen werden, da die Flächen auf der anderen Seite wegen der Bauarbeiten abgesperrt wurden.
Auf dem letzten Stück bis zum Bahnhof finden sich weitere Absperrzäune auf der linken Seite der Bahn. Im Bahnhof selbst sind noch keine Veränderungen zu sehen. Hier mangelt es zwar nicht an Gleisen, aber der zukünftige Bahnsteig für die S-Bahn muss noch gebaut werden.
Wegen der Bauarbeiten beim Westbahnhof halten sogar schnelle RegionalExpresse in Bad Vilbel. Mit der HLB kommt man aber nur bis Gießen. Laut Anzeige am Bahnsteig handelt es sich um die Linie RE98, während sich der aus drei Triebwagen bestehende Zug als RE99 ausweist. Da sich die beiden Linien aber erst in Gießen trennen, ist die Abweichung der Anzeigen belanglos.
Links
Main-Weser-Bahn 2017:
Teil 1: Frankfurt-West bis Frankfurt-Eschersheim
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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