Im Doppeldecker durch Frankfurt
Vom 14. bis zum 19. Dezember 2015 hatte die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ testweise auf der Buslinie 34 in Frankfurt einen Berliner Doppelstock-Bus im Einsatz. Damit sollte die Akzeptanz solcher Busse bei den Fahrgästen getestet werden.
Bei der Linie 34 besteht momentan das Problem, dass die steigende Nachfrage kaum noch befriedigt werden kann. Die Busse verkehren schon in so kurzen Abständen, dass man nicht noch mehr auf die Strecke schicken möchte. Gelenkbusse können wegen enger Kurven oder Platzmangel an manchen Haltestellen nicht eingesetzt werden. Doppelstockbusse können das Platzproblem in den Bussen lösen, sofern ausreichend Fahrgäste bereit sind, auch das obere Stockwerk zu nutzen und nicht aus Bequemlichkeit lieber unten bleiben.
Über den Verkehrsversuch wurde netterweise rechtzeitig in den wichtigsten Medien Hessens berichtet, und auf den Internetseiten von traffiQ konnte man erfahren, wann der Doppelstock-Bus fahren soll. Dadurch konnten auch Interessierte, die normalerweise nicht auf der Linie 34 fahren, das Angebot wahrnehmen.
Bei einer Fahrt am Freitagnachmittag waren einige Fahrgäste mit Kamera dabei. Mancher zückte an den Haltestellen sein Mobiltelefon, um ein Bild zu machen, während andere mit Spiegelreflexkamera an besonders schönen Punkten der Strecke lauerten. Ein Fotofreund ist an mehreren Haltestellen herausgesprungen, auf die Straße gelaufen, hat abgedrückt und ist wieder zurückgekommen. Bei einer normalen Busfahrt hätte ihn der Busfahrer nicht so viel Geduld gehabt.
Die Fahrt von der Haltestelle "Bornheim Mitte" bis "Mönchhofstraße dauert etwa eine Stunde. Auf der Fahrtstrecke fährt der Bus sogar ein Stück auf Trambahngleisen, überquert die Main-Weser-Bahn und kommt am Bahnhof Rödelheim vorbei. Wer im Oberdeck einen Platz in der ersten Reihe bekam, konnte bei der Fahrt eine echt tolle Aussicht genießen. Ab und zu hörte man auch mal Zweige von den Bäumen über den Bus kratzen.