Naturgarten
Naturschutz im Garten
Ruhe vom Alltag, lauschige Plätze, ein buntes Blütenmeer und eine lebendige Tierwelt – danach sehnen sich heute viele Menschen. Naturerlebnis und Entspannung sind nicht nur im Urlaub möglich, sondern auch im eigenen Naturgarten. Dort steht neben der Ästhetik und dem Anbau von Obst und Gemüse auch der aktive Natur- und Artenschutz im Mittelpunkt. Entwickelt wurde die Naturgarten-Idee 1925 in Holland, seit den 80er Jahren wurde sie von Naturschutzverbänden in die Öffentlichkeit gebracht.
Naturgärtner arbeiten natur- und umweltbewusst und lernen aus den natürlichen Abläufen. Sie verzichten auf Mineraldünger und Chemikalien in den sanft gepflegten Gärten. Naturgärten sind keine unkontrollierte Unkraut-Wildnis oder unantastbare Naturreservate. Trockenmauern statt Betonwände, Wildblumenwiesen statt Einheitsrasen, Apfelbäume statt Koniferen oder Kieswege statt Betonpflaster sind wichtige Elemente. In seiner Broschüre „Gartenlust“ gibt der NABU wertvolle Tipps für mehr Natur im Garten.
Neben der baulichen Gestaltung mit Natursteinen ist die Pflanzenauswahl von großer Bedeutung. Keine exotischen Gehölze oder Blumen, sondern heimische Pflanzen gehören in den Garten. Bei Bäumen und Sträuchern sollte man auf beerentragende Gehölze achten, um Vögeln im Winter natürliche Nahrung zu bieten: Eberesche, Wildbirne, Eibe, Schneeball, Hasel, Pfaffenhütchen, Hartriegel, Schwarzer Holunder. Die meisten sind in der Blüte auch eine beliebte Bienenweide.
Als bunte Blumen bieten sich winterharte Stauden an, die für Insekten einen reich gedeckten Tisch bilden und bei richtiger Kombination den ganzen Sommer blühen. Die Auswahl reicht von der Akelei bis Zypressenwolfsmilich. Blumenwiesen sind für viele Schmetterlinge und andere Insekten sehr nützlich. Ausschlaggebend ist der Nährstoffgehalt des Bodens. Die meisten Wildkräuter entfalten sich auf mageren Böden.
Interessante Gartenelemente sind auch Teiche, die ein Mindesttief von 60 Zentimeter besitzen sollten. Als Belag für Gartenwege werden Kies, Natursteine, Holzpflaster oder Rindenmulch empfohlen. Lebensraum für Eidechsen und Insekten bieten Trockenmauern aus Natursteinen oder Steinhaufen. Auch ein Kompost, bewachsen mit Kürbis oder Zucchini, darf im Garten nicht fehlen. Um einzelnen Tierarten zu helfen, können im Garten noch verschiedene Vogelnistkästen aufgehängt, Wildbienennisthilfen angeboten oder ein Igelunterschlupf gebaut werden. Eine Vogeltränke sorgt im Sommer für zusätzliches Leben im Garten. Viele weitere Ideen und Tipps gibt es in der Broschüre, die bei den NABU-Gruppen vor Ort angefordert werden kann.
Bürgerreporter:in:Frank Seumer aus Frankenberg (Eder) |
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