BUND Waldeck-Frankenberg zur Biogasanlage Frankenberg
Anlässlich der Gründung einer Bürgerinitiative gegen den Bau einer Biogasanlage und der Berichterstattung darüber nimmt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Waldeck-Frankenberg Stellung zum geplanten Vorhaben.
Der BUND begleitet die Planung kritisch und wohlwollend zugleich.
Beim Bau von Biogasanlagen muss neben der Wirtschaftlichkeit im hergebrachten Sinn, auch die Ökobilanz stimmen. Wenn beispielsweise mehr fossile Energie in Form von Düngemittel und subventioniertem Treibstoff für Erzeugung und Transport der Biomasse erforderlich wären, als die Anlage produzieren kann, dann wäre eine solche Anlage abzulehnen.
Der wirtschaftliche Betrieb wird sicher vom Anlagenplaner angestrebt.
Auf die Einhaltung ökologischer Erfordernisse hinzuwirken, ist Aufgabe der Naturschutzverbände. Solche Erfordernisse wären etwa die Vermeidung von Monokulturen auf großen Flächen, sowie lange Transportwege. Der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen sollte sowieso Tabu sein.
Wenn die Anlage so betrieben wird wie es von der EGF bisher vorgestellt wurde, dann sieht der BUND den Bau dieser Anlage eher positiv.
Naturschutzverbände, die die Abkehr von bisherigen Energieträgern fordern, können sich dem Bau von Windrädern und Biogasanlagen nicht überall verschließen.
Weil die Verbrennung fossiler Energieträger in Kraftwerken und Fahrzeugen flächendeckend geschieht, kann die Ursache von Atemwegserkrankungen nicht etwa einem bestimmten Schornstein zugeordnet werden, obwohl Zusammenhänge bestehen.
Sehr wohl kann man aber die Herkunft störender Gerüche an einer Quelle festmachen. Das führt oft zur Ablehnung von Biogasanlagen.
Das Konzept der Anlage sieht vor, das erzeugte Biogas aufzubereiten und in das bestehende Erdgasnetz einzuspeisen. Dieser Anlagentyp verspricht einen besonders wirtschaftlichen Betrieb.
Sicher sind einige Befürchtungen der Bürgerinitiative berechtigt und müssen ernst genommen werden. Wer allerdings Horrorszenarien malt, läuft Gefahr dass auch berechtigte Bedenken, die auch bei den Naturschutzverbänden vorhanden sind, nicht ernst genommen werden.
Frank Schütz , BUND KV Waldeck-Frankenberg