„Besonders stark brennt das Judenviertel …“
Die deutsche Luftwaffe und der Holocaust
Illustrierter Vortrag von Hubert Brieden
Mit dem Angriff auf Polen begann der Zweite Weltkrieg. Wesentlichen Anteil am Erfolg dieses ersten „Blitzkrieges“ hatte die Luftwaffe, die ihr Handwerk unter Kriegsbedingungen während des Spanischen Bürgerkrieges perfektioniert hatte. Auch Bomberbesatzungen des Kampfgeschwaders Boelcke aus der Region Hannover, von den Fliegerhorsten Wunstorf und Langenhagen, hatten als Bestandteil der Legion Condor Luftangriffe gegen republikanische Städte auf der iberischen Halbinsel geflogen, darunter den auf die baskische Ortschaft Guernica. Am 1. September 1939 starteten die Flieger zum Angriff auf Ziele in Polen. Anders als bis heute v.a. in der regionalen Geschichtsschreibung rund um den Fliegerhorst Wunstorf behauptet, wurden neben militärischen Zielen auch Wohnviertel bombardiert. Doch nicht nur das: Am 13.9.1939 flogen deutsche Bombereinheiten einen Angriff gegen das große jüdische Viertel in Warschau. Die Besatzungen orientierten sich an Luftbildern, auf denen die jüdischen Wohngebiete besonders markiert waren. Nach dem Abwurf von rund 7000 Brandbomben und eigens präparierten Brandtanks standen ganze Straßenzüge des jüdischen Viertels in Flammen und waren tagelang nicht zu löschen.
Der Luftangriff auf das jüdische Viertel in Warschau war kein Einzelfall. Und auch das Kampfgeschwader 27 Boelcke war an ähnlichen Angriffen beteiligt. In Wunstorf, Langenhagen und Hannover weiß man von alledem bis heute nichts.
Dargestellt werden die aktuellen Forschungen des Arbeitskreises Regionalgeschichte zu einem verschwiegenen Kapitel der deutschen Militärgeschichte: der Beteiligung der deutschen Luftwaffe am Vernichtungskrieg gegen die polnischen Juden.
Eine Veranstaltung der Volkshochschule Hannover Land
Mittwoch, 3. März 2010, 19.45 Uhr, Wunstorf-Luthe, VHS, Kirchplatz 2, Eintritt: 7 €
Bürgerreporter:in:Horst Kröger aus Walsrode |
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