Laut einem Bericht des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums* ist der Einsatz von Antibiotika in der Hühnchenmast stark angestiegen. Vor zehn Jahren wurden im Schnitt noch 1,7 Behandlungen pro Mastdurchgang angewendet, heute sind es 2,3 Behandlungen.
Prognosen von Veterinär Medizinern*** gehen sogar noch von höheren Dosen aus. Man schätzt, das bundesweit bis zu 6 Behandlungen angewendet werden. Was bei einer Lebenerwartung von 32 Tagen pro Huhn bedeutet, das diese 2/3 ihres kurzen Lebens mit Antibiotika behandelt werden. Und dies, wo eine medikamentöse Behandlung nur bei kranken Tieren gestattet ist. Aber es ist üblich geworden, bei einem Krankheitsfall gleich allen Tieren Antibiotika zu verabreichen.
Ab 2012 sollen nach einer Bundesverordnung die Medikamentenabgaben nach Postleitzahlen aufgeschlüsselt erfasst werden, welche Medikamente eingesetzt werden. Eine Ausnahme bildet hier die Geflügelindustrie. Das Bundeslandwirtschaftsministerium gibt als Grund datenschutzrechtliche Bedenken an.
"Warum die Geflügelindustrie in diesem Fall Datenschutz genießt, während in der Schweine- und Rindermast die Daten offengelegt werden,ist ein Skandal." empört sich Jürgen Hey, Beisitzer des Regionsverbandes Hannover, "Hier werden eindeutig wieder zu Lasten der Verbraucher Interessenverbände bedient."
Das die vermehrte Eingabe von Antibiotika** an Tieren, die der Nahrungsmittelherstellung dienen,nicht ungefährlich ist, ist durch zahlreiche Untersuchungen bewiesen wurden. Immer mehr Bakterienstämme werden zunehmend resistent gegen die gebräuchlichen Antibiotika. Wir geben damit eine Waffe gegen Krankheiten ohne Not aus der Hand, was sich irgendwann rächen wird.Besonders da es noch keinen gleichwertigen Ersatz für Antibiotika gibt.
Das die Mäster die Zahl der Anwendungen immer mehr erhöhen, ist ein Merkmal der inzwischen zu einer Industrie verkommenen Massentierhaltung geworden und sollte eigentlich gegen diese Art der Tierhaltung sprechen. Wenn die Besatzdichte (24 Tiere pro m²) tiergerechter gestaltet werden würde, wäre dieser massive Einsatz von Antibiotika nicht notwendig. Auch könnte durch Einsatz normaler Hühnerrassen gegenüber den anfälligeren Hybridrassen die Qualität des Fleisches verbessert werden. Die Qualität des Fleisches hängt im wesentlichen von der Mastzeit ab.
Die Piratenpartei fordert endlich ein Umdenken in der Haltungsfrage und die Offenlegung aller Daten über den Einsatz von Antibiotika in der Geflügelmast.
Links:
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http://www.presseportal.de/wahlen2009/aktuelles.ht...
Audio NDR
http://www.ndr.de/info/reaktionen163.html
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http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/intervie...
Video Hähnchenmast
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http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndr_aktuell/...
Auf das ihr weiter Hähnchen eßt.
Bis dann
LG von J.Hey
Bürgerreporter:in:Jürgen Hey aus Burgdorf |
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