Auch an der Stabkirche wird am 8. September dieses Motto zu erleben sein, denn die Stabkirche Stiege wurde 1904/1905 von der Firma W. Witte, Osterwieck gebaut. In Deutschland eine Kapelle in einem Baustil zu errichten, welcher dem Drachenstil angelehnt ist, konnte man zur damaligen Zeit als revolutionär und modern, vielleicht auch ein wenig „mutig“ bezeichnen. Wo sonst traditionell Engel und Putten die reich verzierten Wände schmückten, blickte man hier auf schlichtes Holz und Drachenköpfe. Der Baustoff Holz, der Ende des 19. Jahrhunderts an Bedeutung verloren hatte, trat wieder in den Vordergrund.
Firmen, wie auch W. Witte (später bei Christoph & Unmack, Niesky), spezialisierten sich auf die „Fabrikation Nordischer Blockhäuser“. Diese und auch andere industriell vorgefertigten Holzbauten konnte man jetzt per Katalog bestellen – modern und fortschrittlich.
Auch die Stabkirche „Marke Albrechtshaus“ war in einem solchen Musterkatalog vertreten und praktisch für jedermann zu bestellen. Fortschrittlich war hier auch das bereits zu dieser Zeit angewandte Baukastenprinzip - verschiedene Gebäudeteile konnten individuell zusammengestellt werden - welches später im Bauhausstil vielfache Anwendung fand. Dies traf allerdings beim Bau der Stabkirche so noch nicht zu.
Die Stabkirche Stiege – ein Beispiel für Umbrüche in Tradition, Bauweise, Fertigung und Vermarktung!
Am Sonntag, dem 08. September bietet der Verein bezogen auf das diesjährige Motto folgendes Programm:
10:00 Uhr - Öffnung der Kirche mit Informationen zum Baustil und zum Vereinsprojekt
11:00 Uhr – Vortrag zum Thema “Der Baumeister Witte aus Osterwieck” – Referent Prof. Dr. Reinhard Stock (Universität Frankfurt)
12:30 Uhr – Erläuterungen zum Projekt Translozierung der Kirche durch das Planungsbüro
14:00 Uhr - Konzert “KÖNIGSTRIO” Wernigerode
Während der Öffnungszeit von 10:00 – 17:00 Uhr wird es Aktionen geben wie:
- Holzarbeiten wie Schindelherstellung, Schnitzen von Stöcken und mehr
- Souvenirangebote des Vereins
- Mal- und Bastelaktionen für Kinder
- Sonderstempel der Harzer Wandernadel
Für Verpflegung sorgen der Schmunzelwirt aus Güntersberge und der Verein.
Eintritt und Aktionen sind frei, aber um Unterstützung, um eine Spende wird gebeten – alles für einen guten Zweck mit dem Ziel, der WILLE KANN KIRCHEN VERSETZEN!
Bürgerreporter:in:Regina Bierwisch aus Stiege |
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