Beim Bürgergespräch am 2.3.17 um 18:30 Uhr im Restaurant Hellas, zu dem der Verein Letter-fit: Miteinander-Füreinander e.V. einlädt, geht es darum, die Gründe für den Ratsbeschluß zu vermitteln und Perspektiven für Letter aufzuzeigen. Daß es in Letter keine öffentlichen Räume für Gemeinwesenarbeit gibt, ist ein großes Problem und behindert die ehrenamtliche Arbeit und die Flüchtlingsintegration.
Daß sich die Letteraner schwer tun mit dem Ratsbeschluß hat viele Gründe, die aber nie mit den Bürgern diskutiert wurden. Hier fehlt es an bürgerfreundlicher Verwaltung. In Harenberg geht es doch mit einem Runden Tisch über die Infrastruktur im Ort, warum nicht in Letter?
Wenn immer mehr Einrichtungen in Letter schließen (Musikschule, Sparkasse, Museum, VHS ?, bereits weg: Bücherei und Bürgerbüro, mit Rathausverkauf auch Vertrauensbücherei, Offener Bücherschrank und Palettengarten, ...), jede mit einem für sich selbst wichtigen Grund, führt das trotzdem zu fehlender Infrastruktur und Verödung des Ortes. Da kann man als Bürger schon eine Antwort der Verwaltung erwarten.
Einzig der Beschluß zum Alten Rathaus gilt als unumstößlich. Wenn man sich an den Sparbeschluß zur Privatisierung der Musikschule vor einigen Jahren erinnert: der ist bis heute nicht umgesetzt und durch nachfolgende Beschlüsse geändert worden (da ging es) und ist gerade wieder ein Stück zurückgedreht worden, indem für 120.000 € die Honorarverträge in Tarifverträge umgewandelt werden. Keine Spur von Sparen und von Unumstößlichkeit von Beschlüssen. Da wird eindeutig mit zweierlei Maß gemessen.
Es gab mehrere Ratsbeschlüsse zum Alten Rathaus, u.a. die Bebauung hinter dem Alten Rathaus, wofür es auch Interessenten und konkrete Baupläne gab und für den Verkauf des Alten Rathauses mit der Auflage, zumindest die Fassade zu erhalten, wofür es nie eine Ausschreibung gegeben hat, so daß man nicht sagen kann, daß es gescheitert ist. Ohne Auflagen ist nur einfacher, wird aber dem Ort nicht gerecht.
Es geht bei dem Alten Rathaus auch um mehr als ein Gebäude. Es ist der Ortsmittelpunkt, Identifikationspunkt (was kommt jetzt auf die Schokolädchen?), atmende Mitte u.v.m., was wir an der Veranstaltung auch diskutieren werden und wofür Lösungen gefunden werden müßten.
Im Übrigen leben die Menschen nicht in dem großen Stadtgebilde, sondern in ihrem Stadtteil, Kiez oder Vedel. Und da muß es stimmen. Das wird leider in der Stadt Seelze mißachtet, weshalb es immer wieder Unruhe in den Stadtteilen gibt. Es braucht da phantasievolle Lösungen, um den Bedürfnissen der Menschen und den knappen Haushaltsmitteln gerecht zu werden. Zentralisierung ist keine Lösung. Auch darüber wollen wir sprechen.
Wir bedauern, daß Letter von der Verwaltung nicht so beachtet wird, wie die Bürger es sich wünschen. Statt das Gespräch mit den Letteranern abzusagen und eine zweite Veranstaltung auf genau diesen Termin zu legen, wäre es jetzt an der Zeit, mit den Bürgern in Dialog zu treten. Wir freuen uns, daß einige Parteien dazu bereit sind.
Bürgerreporter:in:Petra Scholl aus Seelze | |
Webseite von Petra Scholl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.