Missionar Hoffmann, der unter den Papua in Neuguinea lebte, suchte lange Zeit vergebens nach einem Wort für Hoffnung. Man übersetzte es zunächst mit "warten", war sich aber bewusst, wie wenig damit gesagt werden konnte. Im Jahre 1909 musste er drei Kinder in Deutschland zurücklassen. In Neuguinea wurde der Missionarsfamilie ein Söhnchen geschenkt. Die Freude war groß. Doch kaum war der Junge ein Jahr alt, wurde er todkrank und starb.
Hoffmann erzählt: "Wie ich am nächsten Vormittag den Sarg zimmerte und Träne auf Träne die gehobelten Bretter netzte, beobachtete mich aufmerksam ein Eingeborener. Endlich fing er teilnahmsvoll an: "Dein Sohn ist tot, werdet ihr jetzt weggehen?"
"Nein."
"Aber ihr werdet auch sterben, und was machen dann eure Kinder?"
"Die sind in Gottes Hand."
"0 Hoffmann", sagte der Eingeborene, und eine Träne glänzte in seinem dunklen Auge, "was seid ihr Jesusleute für Menschen! Ihr habt andere Herzen als wir. Aber nicht wahr, ihr könnt durch den Horizont sehen?"
"Ja", sagte ich, "mein Freund, das können wir: Wir sehen durch den Horizont in den Himmel hinein." Da ging es mir durch den Sinn: Das gibt ein schönes Wort für Hoffnung."
Bürgerreporter:in:Matthias Boeddinghaus aus Meinersen |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.