Sie verharrten mitten auf dem Rad- und Wanderweg westlich des Großen Koldinger Sees: Zwei metallic-bunt schillernde ungewöhnlich große Käfer, vertieft im Liebesspiel. Schnell war die Kompaktkamera schussbereit und so entstanden die drei Fotos von den sich paarenden Käfern. Dann setzte ich den Spaziergang unbeschwert fort. Doch mit der Zeit und mit jedem entgegenkommenden Radfahrer und Fußgänger wuchsen die Selbstzweifel: Was waren das für Käfer und warum hast Du sie mitten auf dem Weg zurückgelassen, wo sie doch jeden Augenblick zerquetscht werden können? Waren das vielleicht die letzten zwei Käfer ihrer Art? Also schnell zurück und glücklicherweise fand ich sie unversehrt und immer noch im Liebesspiel vertieft. Ihre Umklammerung löste sich auch nicht, als ich sie auf einem Blatt ins sichere Gras weitab des gefährlichen Weges setzte.
Zuhause angekommen waren die Käfer anhand der Fotos schnell als Moschusböcke (Aromia moschata), die zur Familie der Bockkäfer gehören, identifiziert. Sie werden bis zu 4 cm lang und sie genießen einen besonders hohen Schutzstatus. Nun war ich wieder im Reinen mit meinem Gewissen, denn ich hatte zwei Käfer gerettet, die vom Aussterben bedroht sind. Und wenn in zwei bis drei Jahren – solange dauert die Entwicklung von der Eiablage bis zum fertigen Käfer - besonders viele kleine Moschusböcke zwischen Koldingen und Rethen herumkrabbeln, werde ich einen gewissen väterlicher Stolz nicht verbergen können.
Bürgerreporter:in:Klaus Hoffmeister aus Laatzen |
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