Obertshausen – Zum ersten offenen Themenabend trafen sich Naturschützer und Grüne in der Fünfhäusergasse . Der Treffpunkt: Gaststätte Nachtwächter. Und so lässt sich auch das Motto des Abends umschreiben: Zuhören, aufpassen und wachrütteln. Naturschützer und Grüne blicken auf ein traditionell gutes Verhältnis zurück. "Damit Naturschutzbelange in Obertshausen wieder mehr Gehör finden, möchten wir Sorgen und Anregungen aller Bürgerinnen und Bürger aufnehmen", so Christel Wenzel-Saggel. Für die Kommunalwahl 2011 gilt es wichtige Eckpunkte abzustecken. „Früher war es einfacher, die Natur Obertshausens auch mal auf dem kleinen Dienstweg zu schützen“, gibt Peter Erlemann zu bedenken. Ein Beispiel: Bei der Causa Herbäcker gehe es lediglich um ca. 5.000 qm, die für den Artenschutz vor Bebauung dauerhaft geschützt werden müssten, um seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Ersatzlebensraum zu erhalten. Im Rathaus könnte umweltpolitisch mehr geschehen, zumal CDU-Kanzlerin Merkel gegen Artensterben und Klimawandel kämpft und offensichtlich dabei nur von den GRÜNEN unterstützt wird. In den Samerwiesen wurde die ehemalige Vorgabe Dachbegrünung aufgehoben. Schwarz-Gelb in Obertshausen verkleinert das übergroße Biotopwertdefizit von immerhin 1,4 Millionen Biotopwertpunkten nicht. (Anmerkung der Redaktion: Biotopwertpunkte entsprechen einer Messzahl aus Biotopwert x Fläche).
Weiter wurden die Themen Biotopvernetzung und Ausgleichsmaßnahmen für Bauprojekte angesprochen. Auch bei Holzland-Becker werde genau hingeschaut, wie Naturverbrauch ausgeglichen werde. Auch bei der Fischtreppe an der Rodau kontrollieren Naturschützer, ob und in welcher Qualität die gesetzliche Verpflichtung erfüllt werden. Wenn nicht standortgemäße Baumarten als Ausgleich gepflanzt werden, schade dies mehr. So wurde an dem informativen Abend verabredet, die Einhal-tung der Naturschutzauflagen genauer zu überprüfen, damit Natur und Umwelt die nötige Beachtung auch und gerade in der Wirtschaftskrise finden. „Ökonomie und Ökologie gehören zusammen“, betont Grünen-Chef Dr. Klaus-Uwe Gerhardt. Im Rathaus habe Umweltschutz keine Priorität. Bei der Vielzahl von Freiflächen sei eine Expansion von Wohn- und Gewerbeflächen nicht nötig, so die einhellige Meinung am Diens-tagabend. Das Beispiel Solar zeige aber im Gegenteil, dass Geld durch Einsparmaßnahmen sinnvoll und nachhaltig eingesetzt werden könne. Und das sei in der Wirtschaftskrise bitter nötig. Weitere Informationen zu den Themenabenden bei Dr. Gerhardt (06104-941394).
Bürgerreporter:in:Klaus-Uwe Gerhardt aus Obertshausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.