Obertshausen (obo, 18.04.2011) - Auch am vergangenen Montag folgten ca. 30 Obertshäuser Bürgerinnen und Bürger dem Aufruf zur Mahnwache des überparteilichen Bündnis "Obertshausen gemeinsam gegen Atomkraft".
Mechthild Koch, Mitglied der Evangelischen Kirchengemeinde wies in ihrer Ansprache darauf hin, dass gerade die Zeit der Karwoche mit Ostersonntag als Höhepunkt für Christen die wichtigste im Kirchenjahr sei.
Deshalb passe es gut, auch einmal den christlichen Standpunkt zur Atomkraft aufzuzeigen.
Zwar mache die Bibel keine Aussagen zum Thema „Risiken der Atomenergie“, aber über die Risiken und die Auswirkungen menschlichen Größenwahns und die dringende Notwendigkeit, Grenzen zu beachten. Daraus folge, dass der Mensch nicht das Recht hat,
sich der Natur zu bemächtigen, sondern einen pfleglichen Umgang mit Gottes Schöpfung wahren soll.
In Deutschland hat sich die Evangelische Kirche schon seit vielen Jahren in diesem Sinne gegen die Atomenergie ausgesprochen. Die offizielle katholische Kirche hielt sich eher bedeckt.
Frau Koch wies darauf hin, dass aber nach der Natur- und Nuklearkatastrophe in Japan sowohl der Ratsvorsitzende der EKD Nikolaus Schneider als auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch sich für einen neuen Weg ausgesprochen haben ohne Laufzeitverlängerung der AKWs, um möglichst rasch von der nicht beherrschbaren Kernenergie wegzukommen.
Abschließend zitierte Mechthild Koch das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel. Menschlicher Geist hätte zwar das verheerende Seebeben nicht verhindern können, wohl aber die Explosion im Atomkraftwerk Fukushima. Die Wissenschaft solle jene Kräfte nutzen, die der Schöpfer dem Menschen schenkte, also Sonne, Wind und Gezeiten, um daraus Energie zu gewinnen.
Die Veranstaltung endete mit einem von Helmut Hiepe vorgetragenen Gebet für Japan und einer Schweigeminute für die Opfer.
Für April war dies die letzte Mahnwache an der Ecke Schönbornstraße / Leipziger Straße in Obertshausen, da viele Aktivisten am Ostermontag auf der Großdemonstration „25 Jahre Tschernobyl – AKWs endlich abschalten“ in Biblis teilnehmen werden.
Laut Oliver Bode werden bis zum Ende des Moratoriums in Obertshausen weitere Montags-Mahnwachen stattfinden.
Die nächste Mahnwache findet somit am Montagabend den 2. Mai 2011 um 18:00 beim Brunnen hinter dem HIT-Markt statt.
Bürgerreporter:in:Klaus-Uwe Gerhardt aus Obertshausen |
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