Kirchenkonzert zum Antikriegstag

Ida Rau, Erna Dirschinger | Foto: © Bild: Thomas Fackler CC
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Sonntag, 01. September 2024, 18.00, lädt Erna Dirschinger in die Pfarrkirche St. Stephan in Neuburg/Sehensand zu einer abendlichen Stunde Alles hat seine Zeit.

Gestaltet von der Buchdorfer Sängerin und Gitarristin, erklingen beliebte und bekannte Weisen und Lieder, von Schwägerin Ida Rau, Ebermergen, als weitere Sängerin und Max Blei, Saxofon und Klarinette.
Zu Tag und Stunde passende Gedichte und Gedanken runden stimmig ab.

Der Eintritt ist frei, um Spenden bitten die Interpreten sehr herzlich.
Fast € 100.000 haben die multiengagierte Buchdorferin und verschiedene Besetzungen in den letzten Jahren für die, im Ahrtal entgegen den vollmundigen Politversprechen alleine gelassenen Flutopfer eingespielt und größte Not pragmatisch gelindert.

Nun hat der Wettergott das Hochwasser vor die Haustüre gebracht und stellt Interpreten wie Zuhörerschaft vor neue solidarische Herausforderungen.
Alle Erlöse werden 1:1 und direkt an Betroffene der Region weitergegeben.

Eigentlich wollten die Sehensander beim Bau einer neuen Kirche das bisherige Kirchlein abbrechen, was aber nicht genehmigt wurde und so steht es heute noch und ist in das ganze Kirchenbauwerk eingebunden, dient nun als Aufbahrungsraum.
Es handelt sich hier, wie des Öfteren in der Gegend, um eine Chorturmkirche, das heißt, im Untergeschoss ist der Altarraum integriert. Dieses Mauerwerk stammt noch aus dem 14. Jahrhundert. Der oktogonartige Turmaufsatz dürfte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gemauert worden sein.
Die Kirche ist allmählich zu klein geworden und so ist sie im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts um 3,50 Meter verlängert worden. Zugleich bekam das Schiff eine neue stuckverzierte Decke.
Den Krieg bekam das Kirchlein im Jahre 1796 zu spüren. Die französischen Soldaten raubten und plünderten während der Koalitionskriege das Gotteshaus völlig aus. Für Neuanschaffungen der sakralen Gegenstände mussten 190 Gulden aufgewendet werden, was für diese Zeit eine enorme Summe bedeutete. 1947 erfolgte eine Innenrenovierung.
Am 13. November 1982 wurde mit einer erneuten Renovierung der Kirche begonnen, die bis zum 12. September 1983 dauerte. Dies waren die Vorarbeiten für den geplanten neuen Kirchenbau.
St. Stephanus ist der Kirchenpatron. Das Gotteshaus hat in seiner Größe nur einen Altar zugelassen. Das Altarbild stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Ölgemälde zeigt den Kirchenpatron St. Stephanus wie er gesteinigt wird, darüber die Heiligste Dreifaltigkeit. Die Emporenbrüstung ziert Christus, umgeben von den zwölf Aposteln.

Für den Ort Sehensand war das Neuburger Benediktinerinnenkloster Unser Lieben Frau seit der Gründung im Jahre 1000 die religiöse Bezugsstätte. Erst im Jahre 1591 wurde eine eigene Pfarrei Sehensand gebildet. Dies war während der Reformationszeit, als Kurfürst Ottheinrich in seinem Herrschaftsgebiet den Untertanen den Protestantismus aufdiktierte. Zu dieser Zeit kam ein Helfer des Pfarrers abwechslungsweise an Sonn- und Feiertagen nach Sehensand und Wagenhofen um die Gottesdienste zu gestalten.
Als Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm wieder zur katholischen Religion zurückkehrte, wurde auch Sehensand 1617 wieder rekatholisiert. Nach dem letzten Krieg war Sehensand als Filiale zur Pfarrei Wagenhofen zugeschlagen. Später kam sie zur Pfarrei St. Peter, Neuburg und gehört heute zur Pfarreiengemeinschaft St. Peter und Heilig Geist Neuburg.

Sehensand wuchs in den Nachkriegsjahren durch seine Stadtnähe. Das Stephanus-Kirchlein war infolgedessen viel zu klein. Ein Kirchenneubau wurde angestrebt, doch es war ein langer und steiniger Weg, der von der Planung bis zur Vollendung ganze 15 Jahre beanspruchte. Heute steht der neue Kirchenbau in Verbindung mit dem alten Kirchlein und umgeben von einem schmucken Friedhof.
1970 wurden die ersten Planungen mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, sowie dem Diözesanbauamt erörtert. 1971 erhielt der Münchener Architekt Ludwig Spänle Auftrag, einen Plan zu entwerfen, der 1973 beim Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen eingereicht wurde. Doch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege lehnte den Abbruch der Kirche ab.
Diözesanbischof Josef Stimpfle visitierte am 23. September 1979 die Pfarrei Sehensand und machte sich ein Bild zum Kirchenneubau. 1981 legte Architekt Spänle einen neuen Vorentwurf vor. Am 27. Oktober 1982 erteilte die Stadt Neuburg die Baugenehmigung. Am 11. April 1984 wurde der Grundstein gelegt. Am 14. Juli 1985 weihte Bischof Stimpfle die Kirche feierlich ein.

Sakrale Gegenstände gehören zur Innenausstattung einer jeden katholischen Kirche.
Am 25. März wurden das Sakramentshaus und am 28. März der Taufstein aufgestellt. Er war ein Werk des Bildhauers Egon Stöckle aus Hohenfurch. In der Wandnische befindet sich eine Seidenbatik mit Taufsymbolen von Irene Schleer aus Neuburg/Donau.
Die neue Muttergottesstatue ist ein Werk des Bildhauers Robert Fischer. Daneben sind vier Apostelkerzen.
Die Weihe der Kirche St. Stephanus beinhaltete auch die Altarweihe. Dort wurden die Reliquien des Märtyrers Bartholomäus Chong Mun-ho und des Heiligen Johannes Maria Vianney, also des heiligen Pfarrer von Ars eingesenkt.
Ein Vierteljahrhundert später feierte Sehensand in einem Doppeljubiläum mit dem Schützenverein Enzian bei einem Festgottesdienst das 25-jährige Kirchenjubiläum mit Monsignore Vitus Wengert aus Neuburg.

Der Sehensander Kirchturm beherbergt drei Glocken, die in den Jahren 1663, 1664 und 1695 in Neuburg gegossen wurden. Auch sie erfuhren ihre Leidensgeschichte durch den Krieg. Die Glocke von 1663 landete im Zweiten Weltkrieg auf dem Hamburger Glockenfriedhof und wurde dort demoliert. Lange Zeit mussten sich die Sehensander mit den Glocken aus den Jahren 1664 und 1695 begnügen. 1983 konnte das Geläute wieder auf die Zahl drei ergänzt werden. Die Baufirma Paul Pettmesser stiftete das bronzene Metall, die St. Stephanus, dem dortigen Kirchenpatron, am 27. Februar 1993 von Ortspfarrer Ott geweiht wurde. Die Firma Perner in Passau hatte sie gegossen. Zugleich erfuhren auch der Glockenstuhl sowie das Dach und der Dachstuhl eine Erneuerung.

Dreißig Jahre mussten die Sehensander auf ihre Orgel warten. 2004 ging endlich ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Eine Orgel im Wert von 150.000 Euro ist die Errungenschaft, die am 09. Mai durch Stadtpfarrer Vitus Wengert aus Neuburg feierlich geweiht wurde. Die Königin der Musik fertigte Orgelbaumeister Franz Schreier aus Thierhaupten.
Der Spieltisch ist in Ahorn- und Kirschbaumholz ausgeführt, Spiel- und Registertraktur sind rein mechanisch angelegt. Die Orgel zählt 14 Register mit 844 Pfeifen, davon sind 54 aus Holz. Die Subbaspfeife ist mit 2,60 Meter die längste und zugleich die tiefste. Die kleinste Pfeife misst gerade zehn Millimeter.

Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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© Bild: Thomas Fackler CC – Ida Rau, Erna Dirschinger
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Erna Dirschinger, Max Blei
© Bild: Josef Alt – Ida Rau, Erna Dirschinger
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Erna Dirschinger, Max Blei
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – alte und neue Kirche Neuburg/Sehensand
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Hochalter St. Stephan, Neuburg/Sehensand
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Innenansicht St. Stephan, Neuburg/Sehensand
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Orgel St. Stephan, Neuburg/Sehensand

Bürgerreporter:in:

Erich Neumann aus Kempten

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